einBlick: Nachhaltigkeit bleibt ein Erfolgsfaktor

In Deutschland fließt jeder zweite neu investierte Euro in ein nachhaltiges Finanzprodukt

In Deutschland fließt jeder zweite neu investierte Euro in ein nachhaltiges Finanzprodukt

Nachhaltige Geldanlage

Gerade innovative Wachstumsunternehmen hatten es aufgrund der steigenden Zinsen in diesem Jahr schwer – auch viele Vorreiter im Bereich der Nachhaltigkeit. Treiber von Trends, wie der erneuerbaren Energie, haben sich in 2022 aber sogar verstärkt. Günstige Bewertungen und Unterstützung aus der Politik sollten hier zu einer überfälligen Erholung beitragen. Abseits des Themas Energieerzeugung gibt es aber noch weitere interessante Themenbereiche, die noch etwas unter dem Radar fliegen und gerade für langfristige Anleger relevant sind.

 

Definition von Nachhaltigkeit

Wer „Nachhaltigkeit“ bei Google eingibt, erhält knapp 330 Millionen Ergebnisse und stößt dabei auch auf Hans Carl von Carlowitz. Das von ihm bereits 1713 postulierte Prinzip, nur so viele Bäume zu fällen, wie durch planmäßiges Aufforsten wieder nachwachsen können, ließ sich trotz seiner Einfachheit damals noch nicht so leicht auf die Wirtschaft übertragen. Fast 300 Jahre später hat das Thema mächtig Fahrt aufgenommen. Die steigende Nachfrage zeigt, dass viele Anleger nachhaltig investieren wollen, um zum einen von den Chancen zu profitieren und zum anderen mit ihrem Geld zu einer besseren Welt beizutragen.

Laut allgemeiner Definition ergänzen nachhaltige Geldanlagen die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische, soziale und ethische Bewertungspunkte. Das führt zu unterschiedlichen Anlageprozessen, die den Einfluss von ESG-Kriterien (auf Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) einbeziehen. Daraus wiederum ergeben sich bestimmte Ausschlusskriterien, die den Wertvorstellungen des Investors oder internationalen Normen und Standards folgen. Ausschlussgründe für Unternehmen könnten etwa die Herstellung von Tabak, grobe Verletzung von Menschenrechten oder Verstöße gegen Arbeitsnormen sein.

 

Mehrwert für Anleger schaffen

Echte Nachhaltigkeitsstrategien sollen Mehrwert schaffen, für die Gesellschaft und für den Anleger. Viele Jahre hat dies auch gut funktioniert und der Weltindex „MSCI World“ konnte von seiner nachhaltigen Variante „outperformt“ werden. Damit war es Anfang 2022 aber vorbei: Inflation und Ukraine-Krieg schickten die Aktienmärkte auf Talfahrt und trafen einige ESG-Fonds besonders heftig. Viele als nachhaltig geltende Wachstumsunternehmen litten unter den gestiegenen Finanzierungskosten für Forschung oder Investitionen in neue Anlagen. Im Gegensatz dazu waren die lange als Klimasünder vernachlässigten Rohstoffe dank immer höherer Preise sehr gefragt. Die schwächere Kursentwicklung und das leicht abflauende Wachstum der Nachfrage wurden von einzelnen Beobachtern schon als Anfang vom Ende des Megatrends gesehen. Diese Stimmen sind ein Jahr später wieder verstummt.

Mit der Stabilisierung der Inflation setzte auch die Erholung der Kurse ein und selten war das Thema nachhaltige Energieerzeugung so präsent wie aktuell. Der Wunsch nach energetischer Unabhängigkeit von Russland und die Einhaltung von Klimazielen zwingt Staaten langfristig zu großen Investitionen in erneuerbare Energien und nachhaltigem Wirtschaften. Dies sollte die Erholung entsprechender Aktien noch befeuern.

 

Nachhaltige Geldanlage gewinnt weiter an Bedeutung

Wie groß die Bedeutung der nachhaltigen Energieerzeugung künftig sein wird, zeigt der kürzlich vom US-Senat verabschiedete „US Inflation Reduction Act“. Die USA wollen mehr als 300 Milliarden US-Dollar in die Energie- und Klimareform investieren – die größte Investition in saubere Energie in der Geschichte der USA auf Bundesebene. Für Anleger bedeutet dies eine ganze Reihe interessanter Anlagemöglichkeiten in zahlreichen Sektoren. Hier beginnen aber die ersten Herausforderungen für Anleger: Nur weil ein Unternehmen in einer Wachstumsbranche tätig ist, heißt noch nicht, dass es eine gute Investition ist. Allein der Bereich der Energiewende umfasst eine Vielzahl von Branchen: von Energieeffizienz über intelligente Netze bis hin zu Elektrofahrzeugen und alternativen Transportmitteln. Hier gilt es im Einzelfall zu entscheiden und die aktuellen Bewertungen bei der Auswahl zu berücksichtigen.

Nachhaltigkeit ist aber natürlich noch viel mehr als nur erneuerbare Energie. Zu Unrecht übersehen werden häufig Bereiche wie Wasserversorgung und Abfallmanagement. Die zunehmende Urbanisierung sorgt hier für eine krisenunabhängige Nachfrage nach einem Ausbau der Infrastruktur. Insgesamt wird der weltweite Wasserverbrauch bis 2050 um rund 55 % steigen. Auch aufgrund des stark steigenden Verbrauchs in der Industrie. Aber nicht nur neue Infrastruktur muss geschaffen, sondern in den Industrienationen auch ein Großteil der Anlagen erneuert werden. Die Verschwendung von Trinkwasser durch korrodierte Leitungen und andere Defekte erreicht in den USA jährlich etwa 8 Billionen Liter oder mehr als 15 Prozent des gesamten Trinkwasserverbrauchs. Investitionen sind hier dringend notwendig.

 

Trend nicht nur in Industrienationen

Unterschätzt werden auch die nachhaltigen Bestrebungen in Schwellenländern. Längst hat in den sogenannten „Emerging Markets“ ein Umdenken begonnen, was das Thema nachhaltiges Wirtschaften und Umweltschutz betrifft. Dies liegt zum einen am Druck aus den Industrienationen, aber zum anderen an den Problemen, denen sich diese Länder schon jetzt stellen müssen: Die stark wachsende Bevölkerung führt beispielsweise dazu, dass bis 2050 die Hälfte der Menschheit in Asien leben wird. Schon jetzt fehlt es an fruchtbarem Ackerland, Trinkwasser und Rohstoffen. Die Politik steuert bereits dagegen: China und Indien haben ehrgeizige Pläne, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren, die Energiewende voranzutreiben und in Umweltschutz sowie den Ausbau der Wasserversorgung zu investieren.

Zu beachten ist allerdings, dass in Schwellenländern zwar Ökologie eine immer wichtigere Rolle spielt, bei den Aspekten Soziales und Unternehmensführung (also die Bereiche „S“ und „G“ von „ESG“) noch großer Aufholbedarf herrscht. Gleichzeitig bietet sich damit aber auch ein großes Potential für weitreichende Verbesserungen: Aktive Fondsmanager und -gesellschaften können ihre Mitbestimmungsrechte als Investoren nutzen, um auf ein nachhaltiges Management hinzuwirken.

 

Fazit

Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine und den vielfältigen Auswirkungen für die Märkte, scheinen nachhaltige Investments den Glanz der Vorjahre verloren zu haben. Anleger sollten sich von der zwischenzeitlichen Schwächephase aber nicht täuschen lassen. Das Umfeld für ESG-Investitionen ist, auch dank gewaltiger Ausgaben von Regierungen, attraktiv und die Zeit scheint reif für eine Erholung. Nachhaltigkeitsfonds sind daher nicht nur etwas für Weltverbesserer, sondern auch für Renditejäger!

 

 

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Grüne Geldanlage: Die Revolution hat begonnen

Das Pariser Klimaabkommen setzt neue Standards

Grüne Geldanlage

Immer mehr Menschen wollen in eine grüne Geldanlage investieren

Am 12.12.2015 wurde das Pariser Abkommen beschlossen. Nach intensiven Verhandlungen haben sich seinerzeit 195 Staaten und die Europäische Union dazu verpflichtet, die Weltwirtschaft auf klimafreundliche Weise zu verändern. Dabei wurde unter anderem vereinbart, den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2°C gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen. Zusätzlich hat sich die EU mit dem „European Green Deal“ zum Ziel gesetzt, Europa – als ersten Kontinent – bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Der neue US-Präsident Biden will dem Pariser Abkommen wieder beitreten und zwei Billionen US-Dollar für seine Klimapolitik ausgeben.

Diese Anstrengungen wirken sich natürlich äußerst stark auf die weltweite Wirtschaft aus. Die ambitionierten Ziele sind nur durch Investitionen in grüne Technologien erreichbar. Das wiederum wirkt sich ebenfalls auf die finanzielle Investitionen aus, denn Aktiengesellschaften mit einem klaren Commitment zur Klimaneutralität werden von immer mehr Anlegern bevorzugt, die Wert auf eine grüne Geldanlage legen. In Deutschland fließt mittlerweile jeder zweite neu investierte Euro in Finanzprodukte, die ökologische oder soziale Standards überwachen.

Ambitionierte Klimaziele sind nur durch Investitionen in grüne Technologien erreichbar

Wer sein Vermögen nachhaltig investieren möchte, kommt an folgenden Branchen nicht mehr vorbei:

  • Erneuerbare Energien
  • Nachhaltige Mobilität
  • Recycling & Kreislaufwirtschaft
  • Digitalisierung

Diese vier Bereiche untergliedern sich weiter, so gehören zu den „Erneuerbaren Energien“ z.B. Unternehmen aus den Bereichen Wasserkraft, Solar-, Wind- und Bioenergie sowie Erdwärme. Auf dem Weg zur nachhaltigen Mobilität sind die Themenbereiche CO2-neutrale Kraftstoffe und Strom, Verkehrsvermeidung, Erhöhung der Energieeffizienz und umweltfreundliche Verkehrsträger von Bedeutung. Zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs muss ein Weg hin zur Kreislaufwirtschaft beschritten werden, wo viele international tätige Unternehmen mitwirken. Gleichzeitig tragen in der Digitalisierung aktive Firmen dazu bei, den Klimaschutz stärker voranzutreiben.

Grüne Geldanlage mit Einzeltiteln schwer umsetzbar

Sie merken schon, der Wunsch sein Geld nachhaltig zu investieren, ist gar nicht so leicht umzusetzen. Wer Aktien und Anleihen von in diesen Segmenten tätigen Unternehmen kaufen möchte braucht viel Zeit und Fachwissen: allgemein im Bereich der Geldanlage und insbesondere in der Nachhaltigkeit. Aus diesem Grund empfehle ich, die Investments über Fonds oder Zertifikate zu bündeln. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Ähnlich wie bei den vielen verschiedenen Biolabels im Supermarkt ist es auch in der nachhaltigen Geldanlage für den Verbraucher schwer zu beurteilen, ob in einem Finanzprodukt tatsächlich ESG-konforme Wertpapiere enthalten sind oder ob sich der Anbieter mit einem „grünen Label“ nur dem Trend anschließen möchte.

Die Hypovereinsbank zeigt sich hier sehr innovativ und hat einen grünen Aktienindex entwickelt, den „Global Green Technologies Index“. Dieser Index bildet die Kursentwicklung von bis zu 25 Unternehmen ab, welche die Entwicklung führender grüner Technologien vorantreibt. Die Indexzusammensetzung wird halbjährlich angepasst und gleichgewichtet. Nettoausschüttungen der im Index enthaltenen Aktien werden reinvestiert. Der Index kann auch in Form eines Zertifikats erworben werden. Dieses Produkt ist aber nur für Menschen mit Interesse an einer grünen Geldanlage geeignet, die auch bereit sind, hohe Wertschwankungen auszuhalten.

Vermögensverwaltungen mit nachhaltigen Finanzprodukten

Eine hohe Expertise im Bereich einer grünen Geldanlage ist der Vermögensverwalter „easyfolio“. Er hat drei verschiedene Strategien für unterschiedliche Anlegertypen entwickelt:

  • Defensiv: Ziel ist ein langfristiges Kapitalwachstum zu geringen Schwankungen
  • Ausgewogen: Ziel ist ein langfristiges Kapitalwachstum zu moderten Schwankungen
  • Wachstum: Ziel ist ein langfristiges hohes Kapitalwachstum zu erhöhten Schwankungen

Anleger profitieren bei diesen Strategien von:

  • Weltweite Allokation – easyfolio green ist breiter diversifiziert als der MSCI World und immer 100% investiert
  • ESG und SRI: Ausschließlich nach strengen ESG Kriterien ausgewählte ETF´s
  • Niedrige Kosten – ETFs sind kostengünstiger als herkömmliche Investmentfonds
  • Transparenz – Frei zugängliche Portfoliostruktur bietet hohes Maß an Transparenz im Hinblick auf Fondszusammensetzung, Wertentwicklung und Kosten.
  • Unabhängig – die easyfolio green Strategien sind neutral in der ETF-Auswahl und nicht an einen einzigen Anbieter gebunden
  • Erfahrung – Die NFS Hamburger Vermögen GmbH stellt in Zusammenarbeit mit easyfolio ihre langjährige Expertise im Bereich der Kapitalanlage zur Verfügung.
  • Modellbasiertes Portfoliomanagement – die Zusammensetzung der Portfolios erfolgt anhand des Welt-BIP und der globalen Marktkapitalisierung

Checkliste für die grüne Geldanlage

Bevor Sie sich für eine grüne Geldanlage entscheiden, sollten Sie sich über diese Punkte Gedanken machen:

 

Wer prüft, ob die Anlagegrundsätze eingehalten wurden: Ein Ethik-Siegel ist schnell auf einem Anlageprodukt platziert. Aber wird auch eingehalten, was auf der Verpackung steht? Am besten macht diese eine neutrale Stelle.

Welche Kriterien sind Ihnen wichtig? Nicht jedes nachhaltige Produkt erfüllt gleichzeitig alle ethischen, sozialen und ökologischen Ansprüche. Halten Sie fest, was Ihnen besonders wichtig ist und gleichen Sie dies ab.

Welche Produkte werden Ihnen angeboten: Verkauft der Berater nur die Produkte des eigenen Arbeitgebers oder eines Vertriebspartners? Empfehlenswert ist eine neutrale Produktpalette von vielen verschiedenen Produktherstellern.

Wer ist der Produkthersteller? Hat dieser entsprechende Erfahrung im Management von nachhaltigen Anlagen oder bietet er erst seit Kurzem nachhaltige Produkte an, weil dies gerade in Mode ist?

Wie ist Ihre Renditeerwartung und Risikobereitschaft: Breit gestreute Aktieninvestments bieten langfristig die besten Ertragschancen. Damit sind allerdings auch – zumindest kurzfristig – hohe Risiken verbunden. Ein Aktienfonds kann durchaus 50% verlieren, Einzelaktien auch bis zu 100%. Investments in Anleihen sind konservativer, werfen aber auch weniger Ertrag ab.

 

Vorsicht gilt hingegen bei Beteiligungen über „Geschlossene Fonds“ oder Genussrechte. Investitionen in Windkraftparks klingen oft interessant und werben mit hoher Rendite. Nicht wenige Anleger haben sich hieran jedoch schon die Finger verbrannt oder sogar Totalverlust erlitten.

Mein Fazit

Nachhaltige Geldanlagen stehen immer mehr im Fokus. Auch mit kleinen Beträgen ab EUR 50,00 pro Monat können Sie investieren, für größere Summen bieten sich Vermögensverwaltungen oder Zertifikate an. Einzeltitel – z.B. Aktien oder Anleihen – erfordern hohes Fachwissen und viel Zeit. Über Chancen und Risiken berate ich Sie gerne.

Die Finanzboutique GmbH, Westendstraße 9, 87439 Kempten, Telefon: 0831 20691570

Haben Sie Fragen? Ich berate Sie gerne – nehmen Sie mit Kontakt mit mir auf.

Telefon: 0831 2069157-0

E-Mail: willkommen@florian-herfurth.de

Bild von Florian Herfurth 

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