Ruhestandsplanung: diese 12 Hürden müssen gemeistert werden

Ruhestandsplanung: Ein fundierter Ansatz für finanzielle Sicherheit im Alter.

Ruhestandsplanung ohne Geheimnisse: Ein Leitfaden für kluge Entscheidungen

In meiner langjährigen Tätigkeit als Ruhestandsplaner habe ich unzählige Gespräche mit Menschen geführt, die kurz vor dem Ruhestand stehen oder sich darauf vorbereiten.

Diese Gespräche haben mir wertvolle Einblicke in die tief verwurzelten Bedenken und Fragen gegeben, mit denen viele beim Thema Vermögensaufbau konfrontiert sind. Basierend auf diesen Erfahrungen möchte ich zehn häufige Hürden teilen, die mir immer wieder begegnen, und wie ich meinen Kunden helfe, diese zu überwinden.

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einBlick: Künstliche Intelligenz: Hype oder historische Chance?

Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz ist momentan eines der spannendsten Themen in der Geldanlage – mit großen Chancen; aber auch großen Risiken

Immer neue Entwicklungsschritte und Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) sind bereits seit mehreren Jahren ein Thema. Mit dem Start von ChatGPT ist diese nun auch im Alltag von Millionen Menschen angekommen und hat einen regelrechten Hype ausgelöst. Sowohl im kollektiven Bewusstsein als auch an den Börsen. Wenige zweifeln daran, dass die Künstliche Intelligenz in den nächsten Jahren und Jahrzehnten unsere Wirtschaft und die Arbeitswelt verändern wird. Bei so viel Vorschusslorbeeren sollten Anleger trotzdem genau hinschauen: Wer sind zukünftig tatsächlich die größten Profiteure der neuen Technologie und sind diese noch fair bewertet?

Wie hoch der Stellenwert der KI auch in Deutschland ist, hat sich Anfang November gezeigt. Mehrere große Investoren aus der deutschen Wirtschaft verkündeten gemeinsam mit Wirtschaftsminister Robert Habeck den Einstieg beim deutschen KI-Unternehmen „Aleph Alpha“. SAP-Produktchef Thomas Saueressig, Bosch-Digitalchefin Tanja Rückert und der Digitalvorstand Rolf Schuhmann von der Schwarz Gruppe sicherten dem Start-Up aus Heidelberg nicht nur Investitionen in Höhe von 500 Millionen Dollar, sondern auch Aufträge in dreistelliger Millionenhöhe zu.

Im Vergleich zu den 20 Milliarden Dollar, die angeblich allein Microsoft in den ChatGPT-Entwickler OpenAI gesteckt hat, mag diese Summe zwar vergleichsweise klein anmuten, sendet aber eine wichtige Botschaft: Deutschland und Europa möchten nicht in eine technologische Abhängigkeit geraten. Denn die Entwickler der wichtigsten KI-Sprachmodelle sitzen aktuell überwiegend in den USA und China. Sollte diese Technologie zukünftig zum allgegenwärtigen Alltagsassistenten werden, will Europa unbedingt auch über eigene Alternativen verfügen. Zu häufig wurden in den letzten Jahren wichtige technologische Entwicklungen verschlafen und mit Neid auf die US-Tech-Riesen aus den USA geschaut.

Das Beispiel „Aleph Alpha“ zeigt auch, dass es im Markt der Künstlichen Intelligenzen noch Nischen gibt, die findige Unternehmen besetzen können. Anstatt einfach eine deutsche Variante von ChatGPT zu entwickeln, spezialisierten sich die Heidelberger ganz gezielt auf Anwendungen für Unternehmen und Behörden. Zudem bietet ihre KI eine entscheidende Innovation: Im Gegensatz zu den großen Konkurrenten kann ihr Sprachmodell eigene Aussagen belegen und selbst auf etwaige Widersprüche hinweisen.

Eine Erfolgsstory aus dem Bereich KI und Digitalisierung wäre wichtig für die deutsche Wirtschaft. Denn längst ist klar, dass für weiteres Wachstum – bei gleichzeitig alternder Bevölkerung und Fachkräftemangel – die Produktivität deutlich gesteigert werden muss. Einen solchen Produktivitätsschub könnte die Künstliche Intelligenz durch ihre Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten bieten.

Insbesondere bei der Automatisierung von wiederholenden und zeitaufwendigen Aufgaben spielt sie ihr Potential aus. Durch maschinelles Lernen können Algorithmen dazu trainiert werden, bestimmte Prozesse eigenständig zu erledigen. Dies führt nicht nur zu einer erheblichen Zeitersparnis, sondern ermöglicht es den Mitarbeitern auch, sich auf anspruchsvollere und kreativere Aufgaben zu konzentrieren. Diverse Modelle können zudem große Mengen von Daten in Echtzeit analysieren und wertvolle Einblicke liefern. Unternehmen können damit Muster und Trends erkennen, die für menschliche Analysten schwer zu identifizieren wären. Dieser datengetriebene Ansatz ermöglicht eine präzisere Planung und strategische Ausrichtung.

Die Zukunftschancen dieser Technologie lassen sich in diesem Jahr auch an der Aktienkursentwicklung von vielen Technologieunternehmen ablesen. Die Auswahl der richtigen Werte war für Anleger und Fondsmanager dabei aber gar nicht so einfach. Im allgemeinen Hype wurden kurzfristig auch die Aktienkurse von Unternehmen nach oben getrieben, die keine wirklichen Innovationen oder langfristige Strategien vorweisen konnten. Genau so schnell wie sie nach oben gingen, fielen die Bewertungen dieser Aktien auch wieder.

Grundsätzlich profitieren insbesondere Unternehmen, die bereits über zahlreiche Nutzerdaten verfügen und bereits Erfahrung mit künstlicher Intelligenz haben, wie Meta (ehem. Facebook), Amazon, Apple, Google und Twitter. Hinzu kamen Chiphersteller, deren Halbleiter-Technologie Grundlage der Künstlichen Intelligenz ist und damit erstmal unverzichtbar bleiben. Viele Fondsmanager haben aber auch weitere Bereiche ausgemacht, die langfristig von KI profitieren sollten:

 

Soziale Medien und Marketing

KI hat einen erheblichen Einfluss auf soziale Medien. Plattformen verwenden KI-Algorithmen für personalisierte Werbung, basierend auf dem individuellen Nutzerverhalten. Die Technologie ermöglicht außerdem die Gesichtserkennung, um Fotos und Videos zu organisieren.

 

E-Commerce

Personalisierte Produktempfehlungen basieren auf KI-Analysen von Nutzerverhalten und Präferenzen. Die Logistik wird durch KI-optimierte Routenplanung und Bestandsverwaltung effizienter gestaltet. Dadurch werden nicht nur operative Kosten gesenkt, sondern auch die Kundenzufriedenheit gesteigert.

 

Automobilindustrie

KI revolutioniert die Automobilindustrie, insbesondere im Bereich autonomes Fahren. Fahrerassistenzsysteme, die auf maschinellem Lernen basieren, sollen die Sicherheit auf den Straßen verbessern. Die Vernetzung von Fahrzeugen wird durch KI ermöglicht, was zu fortschrittlicheren und effizienteren Transportlösungen führt.

 

Gesundheitswesen

Im Gesundheitswesen spielt KI eine entscheidende Rolle bei der Analyse großer medizinischer Datenmengen. Die Technologie unterstützt Ärzte bei präziseren Diagnosen und ermöglicht personalisierte Behandlungsansätze. KI trägt dazu bei, medizinische Forschung voranzutreiben und den Zugang zu individualisierter Medizin zu erleichtern.

Alles in allem wird deutlich, dass Künstliche Intelligenz einen großen Einfluss auf viele Bereiche der Wirtschaft hat. Der Einsatz von KI verbessert Abläufe, eröffnet neue und innovative Lösungen und fördert die Entstehung fortschrittlicher Produkte und Dienstleistungen. So sorgt KI dafür, dass Unternehmen effizienter arbeiten können, indem sie intelligente Technologien nutzen, die nicht nur bestehende Prozesse optimieren, sondern auch Raum für völlig neue Ideen und Entwicklungen schaffen.

Fazit

Mit dem Aufkommen des KI-Zeitalters sollten Investoren das große Potenzial dieser Technologie nicht ignorieren. Doch wie uns frühere technologische Fortschritte bereits gezeigt haben, ist es für Anleger einfach, sich von den neuesten Megatrends mitreißen zu lassen. Viel schwieriger ist es jedoch, zu erkennen, welche Unternehmen letztendlich zu den Gewinnern gehören werden. Bei der Anlage sollte der Fokus dabei nicht ausschließlich auf den Anbietern von Sprachmodellen oder anderen KI-Lösungen liegen. Auch im Bereich der Hardware rund um das Thema KI wird es diverse Gewinner geben. Hinzu kommen Unternehmen, deren Geschäftsmodelle nichts direkt mit Künstlicher Intelligenz zu tun haben, aber durch ihre Nutzung enorme Effizienzsteigerungen erhalten. Durch eine entsprechend breite Streuung können Anleger, die auf eine KI-Revolution setzen, ihr Risiko deutlich verringern.

 

 

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Die vorstehenden Darstellungen dienen ausschließlich Informationszwecken und stellen keine  Anlageberatung dar, insbesondere enthalten sie kein Angebot und keine Aufforderung zur Abgabe eines Angebotes bezüglich des Erwerbs oder der Veräußerung eines Finanzinstruments. Vor einer solchen Entscheidung sollten Sie sich unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Vermögensverhältnisse individuell beraten lassen. Die Gültigkeit der Informationen ist auf den Zeitpunkt ihrer Erstellung beschränkt und kann sich je nach Marktentwicklung ändern. Die in den Darstellungen enthaltenen Informationen stammen aus zuverlässigen Quellen. Eine Garantie für deren Richtigkeit können wir allerdings nicht übernehmen. Wertentwicklungen aus der Vergangenheit, Simulationen oder Prognosen sind keine Garantie und kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Performance. Geschäfte mit Finanzinstrumenten sind grundsätzlich mit Risiken, insbesondere dem Risiko des Totalverlustes des eingesetzten Kapitals, behaftet.

einBlick: Kleine Unternehmen, große Chancen

Aktien kleinerer Unternehmen bieten mitunter hohe Chancen, können aber auch stärker im Wert schwanken

Kleine Unternehmen, die sogenannten „Small Caps,“ sind ein faszinierender Teil des Aktienmarktes. Sie haben oft das Potenzial für beeindruckende Renditen, aber auch erhebliche Schwankungen. Die starkansteigenden Zinsen und Rezessionsängste der letzten beiden Jahre haben dafür gesorgt, dass Small Caps hinter den Aktien großer Unternehmen zurückgeblieben. Es lohnt sich aber genau hinzuschauen, warum dies so ist und insbesondere wann dieses Verhältnis wieder kippen könnte.

Small Caps sind Unternehmen mit einer vergleichsweise geringen Marktkapitalisierung. Die genaue Definition kann je nach Börse und Region variieren, aber im Allgemeinen sind Small Caps typischerweise Unternehmen, deren Marktwert im Bereich von einigen Millionen bis zu einigen Milliarden Dollar liegt. Diese Unternehmen sind in der Regel kleiner als ihre „Large Cap“ und „Mid Cap“ Pendants, die oft in den Schlagzeilen stehen.

Die Vorteile von Small Caps liegen in ihrem Wachstumspotenzial. Kleine Unternehmen haben oft erhebliches Wachstumspotenzial. Sie können schneller expandieren, neue Märkte erschließen und innovative Produkte oder Dienstleistungen entwickeln. Zudem sind Small Caps in der Regel agiler und flexibler als große Konzerne. Sie können sich schnell an Veränderungen in der Geschäftsumgebung anpassen und Chancen nutzen, die sich bieten. Dies ist besonders wichtig in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen oder sich ändernder Marktdynamiken.

Auch die Tatsache, dass Small Caps oft weniger im Rampenlicht stehen, kann von Investoren genutzt werden. Da sie von den meisten Investoren übersehen werden, können sie unterbewertet sein und Fondsmanagern die Möglichkeit bieten, günstige Aktien zu finden. Im Gegensatz dazu werden größere Unternehmen ständig und sehr genau analysiert, sodass ich in diesem Segment seltener echte „Schnäppchen“ finden lassen. Schließlich sind kleine Unternehmen oft Innovationsführer und entwickeln neue Produkte oder Dienstleistungen, die den Markt verändern können. Investoren, die auf der Suche nach innovativen Ideen sind, könnten in Small Caps fündig werden.

Allerdings sind auch Nachteile mit Small Caps verbunden. Ihr Wachstumspotenzial geht in der Regel mit höheren Risiken einher. Kleinere Unternehmen sind anfälliger für Marktvolatilität, Finanzprobleme und Wettbewerbsdruck. Zudem haben Small Caps oft geringere Handelsvolumina als große Unternehmen, was zu geringerer Liquidität an den Börsen führt. Es kann schwieriger sein, Aktien zu kaufen oder zu verkaufen, insbesondere in größeren Mengen. Dies kann unter Umständen zu starken (Tages-)Schwankungen führen. Des Weiteren verfügen kleine Unternehmen in der Regel über begrenztere finanzielle und personelle Ressourcen im Vergleich zu großen Konzernen, was sich auf ihre Fähigkeit auswirken kann, Wachstumsziele zu erreichen oder sich von Krisen zu erholen. Außerdem bedeutet die geringere Anzahl an Analysten, die Small Caps verfolgen und analysieren, dass gerade Privatanleger schwieriger an Informationen gelangen.

Der aktuelle Abschwung seit Beginn des Jahres 2022 wurde allerdings noch von weiteren Faktoren begünstigt. Die Zentralbanken der entwickelten Märkte haben auf die hohe Inflation mit aggressiven Zinserhöhungen reagiert. Infolgedessen zieht sich die Inflation von ihren Höchstständen im Sommer zurück, insbesondere in den USA. Sie bleibt jedoch noch über den Zielraten vieler Zentralbanken, insbesondere in Großbritannien und Europa. Zum Beispiel betrug die Inflation in der Eurozone im September immer noch 4,3 Prozent, verglichen mit dem 2 Prozent Ziel der EZB. Small Caps reagieren besonders stark auf die steigenden Zinssätze. Dies liegt unter anderem in ihrem häufig höheren Verschuldungsniveau. Viele Small Caps sind auf Fremdkapital angewiesen, um zu wachsen oder ihre Geschäftstätigkeiten zu finanzieren. Wenn die Zinssätze steigen, erhöhen sich die Kosten für die Bedienung von Schulden, was die Gewinne der Unternehmen belastet. Dies kann dazu führen, dass die finanzielle Situation von Small Caps instabiler wird, da sie unter dem Druck steigender Zinsen leiden. Darüber hinaus wird die Fähigkeit dieser Unternehmen beeinträchtigt, neues Kapital aufzunehmen, insbesondere wenn sie in der Vergangenheit auf Kredite oder Anleihen angewiesen waren, um ihre Expansionspläne zu finanzieren. Eine eingeschränkte Kapitalverfügbarkeit kann das Wachstumspotenzial von Small Caps erheblich beeinträchtigen.

Zudem tendieren Anleger oft dazu, in Zeiten steigender Zinsen ihr Kapital aus riskanteren Anlagen abzuziehen und in sicherere Anlagen wie Staatsanleihen oder größere, etablierte Unternehmen zu investieren. Dies führt zu einem Rückgang der Nachfrage nach Small-Cap-Aktien und kann deren Preise drücken. Infolgedessen können Small Caps in Zeiten steigender Zinsen Schwierigkeiten haben, ihre Aktienkurse aufrechtzuerhalten.

Für das Jahr bedeutete 2022 dies konkret: Konnte sich der DAX im Vorjahr mit einem Minus von rund 12 Prozent vergleichsweise passabel aus der Affäre ziehen, standen beim SDAX satte 27 Prozent Verlust zu Buche. Auch seit Jahresbeginn 2023 liefen die Kurse der Small Caps den Large Caps nur hinterher.

Trotz oder gerade wegen dieser Entwicklung, sollten sich Anleger gerade jetzt wieder mit den kleinen Unternehmen auseinandersetzen. Denn die genannten negativen Faktoren werden auf den Kopf gestellt, wenn wir aus einer Phase steigender Zinsen oder einer Rezession herauskommen. In Erholungsphasen übertreffen kleinere Unternehmen normalerweise ihre größeren Konkurrenten. Aufgrund ihrer Natur sind Small Caps wendiger und können schneller auf Veränderungen in der Geschäftsumgebung reagieren als Large Caps. Kleinere Unternehmen können daher von den neuen Chancen profitieren, die eine wachsende Wirtschaft bietet. Der daraus resultierende Anstieg des Risikoappetits der Investoren hilft auch kleinen Unternehmen.

Auch die Bewertungen sind attraktiv. In Europa handeln kleinere Unternehmen historisch betrachtet eigentlich mit einem Aufschlag gegenüber großen Unternehmen aufgrund ihres überlegenen Wachstums- und Ertragspotenzials. Nach der schwachen Performance des letzten Jahres handeln europäische Small Caps derzeit allerdings wieder mit einem Rabatt gegenüber ihren größeren Pendants. Angesichts des potenziellen Aufschwungs beim Verlassen von Abschwüngen könnte dies einen attraktiven Einstiegspunkt für langfristige Investoren darstellen.

In den USA spielt sich eine ähnliche Dynamik ab. Hier ist der Bewertungsabschlag von Small Caps gegenüber Large Caps so groß wie seit mehr als 40 Jahren nicht mehr. Ein Einstieg sollte sich also langfristig lohnen. Tatsächlich haben Small-Cap-Aktien in den USA nach einem ähnlichen Niveau der „Günstigkeit“ Anfang 2001 in den folgenden drei, fünf und zehn Jahren deutlich besser abgeschnitten.

Grundsätzlich kann die Aufnahme von Small Caps in ein Portfolio die Diversifikation erhöhen und somit das Gesamtrisiko eines Portfolios reduzieren. Erstens weisen Small Caps oft eine geringere Korrelation zu Large-Cap-Aktien auf, was die Risikostreuung im Portfolio verbessert. Zweitens sind Small Caps weniger von internationalen Märkten abhängig, wodurch das Portfolio gegenüber globalen Risiken abgeschirmt wird. Drittens agieren Small Caps in verschiedenen Branchen und Sektoren, was Chancen in Nischenmärkten eröffnet. Die Einbeziehung dieser Unternehmen kann dazu beitragen, das Portfolio gegenüber internationalen Risiken zu schützen und Renditechancen in vielfältigen Marktbedingungen zu bieten.

 

 

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einBlick: Tech-Boom sorgt für Indexanpassung

Der US-Index Nasdaq bildet die Entwicklung von Technologie-Aktien abDiesen Sommer musste der wichtige Index Nasdaq 100 außerplanmäßig angepasst werden. Durch die Kursrally bei Apple, Alphabet, Nvidia, Microsoft & Co. sind die großen Technologiewerte übermächtig geworden. Die Anpassung soll die „Überkonzentration im Index“ beheben. Welche Auswirkungen eine solche Indexanpassung auf die entsprechenden Einzelwerte oder Märkte hat und ob dieses Vorgehen auch bei anderen Indizes Schule machen könnte, wollen wir uns etwas näher anschauen.

Knapp neuneinhalb Billionen Dollar sind die fünf größten Technologiekonzerne der Welt wert: Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet und Nvidia. Das ist fünfmal so viel wie alle 40 Dax-Konzerne zusammen. Diese gigantischen Bewertungen haben inzwischen auch große Auswirkungen auf die Zusammenstellung verschiedener Indizes. Die sechs größten Werte im Nasdaq 100 erreichten zuletzt ein Gewicht von mehr als 50 Prozent. Das bedeutet: Wer einen Indexfonds auf den Nasdaq kauft, diversifiziert immer weniger und setzt stattdessen sein Geld auf eine Handvoll Techgiganten. Nicht umsonst wird der Index vom Marktbeobachtern scherzhaft auch als „Microsoft-Apple-Nvidia-AmazonMeta-Tesla-Alphabet-Index“ bezeichnet.

Der Rendite hat das bisher noch nicht geschadet: Der Nasdaq-100-Index, der als wichtigster Tech-Aktienindex gilt, obwohl er auch zahlreiche Nicht-Tech-Werte wie PepsiCo und Starbucks enthält, hat zwischen Januar und Juni knapp 40 Prozent zugelegt. Das war sein bestes erstes Halbjahr überhaupt und auch mehr als während der Internetblase zur Jahrtausendwende. Zum Vergleich: Der bekannte US-Leitindex Dow Jones legt im gleichen Zeitraum nur um etwa 5 Prozent zu.

Damit Fondsmanager nicht gegen Vorgaben der USBörsenaufsicht verstoßen, war der Indexanbieter beim NASDAQ 100 jetzt allerdings zum Handeln gezwungen: Laut der Diversifizierungsregel der Aufsichtsbehörde darf das Gesamtgewicht der größten Aktienbestände (die einen Anteil von 4,5 Prozent oder mehr haben) insgesamt nicht mehr als 48 Prozent betragen. Damit ETFS, die den Index nachbilden, oder Fondsmanager, die sich an ihm orientieren, nicht gegen diese Regelung verstoßen, mussten die Anteile der größten „Schwergewichte“ verringert werden. Die Neugewichtung erfolgte dabei auf Basis der aktuellen Titel. Es kamen also keine weiteren Aktien hinzu, um die Gewichtung zu „verwässern“.

Konkret fiel der Anteil der sieben größten Unternehmen von 56 Prozent auf 44 Prozent. Mit fast 3 Prozent fiel die „Schrumpfung“ bei den Unternehmen Microsoft und Nvidia am größten aus. Im Gegenzug stiegen die Gewichte der 93 übrigen Aktien. Beispielsweise stiegen die Anteile des Halbleiterherstellers Broadcom um 0,6 Prozentpunkte, während die des Softwarekonzerns Adobe und des Telekommunikationsspezialisten Cisco um jeweils 0,4 Prozentpunkte nach oben gingen. Weitere Gewinner sind etwa die Kaffeehauskette Starbucks, Booking Holdings (das das Online-Reiseportal booking. com besitzt) und das Pharmaunternehmen Gilead Sciences.

Freuen kann sich über die Anpassung auch die Deutsche Telekom. Denn die US-Tochter „T-Mobile US“ wird ebenfalls im NSADAQ geführt und macht etwa 1 Prozent des Gesamtgewichts aus. Wenn die Nachfrage nach diesen Aktien steigt, hat dies auch einen positiven Einfluss auf die Bewertung der US-Tochter in der Bilanz der Deutschen Telekom (sie hält aktuell 50,43 Prozent am US-Mobilfunkanbieter).

Gerade für die großen Werte im Index hielten sich die kurzfristigen Auswirkungen der Anpassung aber in Grenzen. Die Kurse der großen Unternehmen und auch der NASDAQ insgesamt konnten in den Tagen nach der Umschichtung sogar leicht zulegen. Jenseits der aktuellen Tagesentwicklungen ergeben sich aus der Nasdaq-Reform in den USA zwei langfristige Szenarien, auf die Anleger ein besonderes Augenmerk richten sollten:

Falls der anhaltende Boom im Bereich Technologie und Künstliche Intelligenz (KI) sich unvermindert fortsetzt, könnte dies dazu führen, dass Unternehmen wie Apple, Microsoft und ähnliche weniger starken Einfluss auf die Aufwärtsbewegung des Nasdaq-100-Index ausüben werden. In diesem Fall könnte die Performance der Ausgabe Oktober 2023 Seite 4 Wir leben Beratung amerikanischen Technologiebörse etwas gedämpfter sein als bisher. Im Gegenzug könnte die Nasdaq zukünftig widerstandsfähiger sein, wenn die Kurse der stark gestiegenen und hoch bewerteten Aktien der aktuellen Tech-Größen eines Tages an Wert verlieren oder sogar stark zurückgehen. In diesem Szenario würde die Nasdaq weniger stark beeinträchtigt werden.

Die grundsätzliche Diskussion um die schlechte Diversifikation von vielen US- oder Welt-Indizes wird in jedem Fall weitergehen. Schon länger in der Kritik ist vor diesem Hintergrund auch der beliebte „MSCI World“. Das Portfolio des Index deckt immerhin 1.513 Unternehmen aus 23 Industrienationen. Die meisten Anleger gehen daher auch von einer breiten Streuung der Anlagen aus, die die Schwankungen des Index verringern sollen. Schaut man sich die Gewichtungen der Länder und Einzelwerte aber genauer an, erkennt man aber auch hier Klumpenrisiken. Die zehn größten Positionen kommen hier alleine auf ein Gewicht von fast 20 Prozent. Auch hier dominieren die großen Technologie-Aktien. Die restlichen gut 80 Prozent verteilen sich auf die übrigen 1.500 Unternehmen auf.

Auch bei der Ländergewichtung fällt ein Ungleichgewicht auf. Für einen „Welt-Index“ sollte der Anteil von 70 Prozent US-Aktien den ein oder anderen Anleger dann doch kräftig überraschen. Für Euro-Anleger ist dies besonders relevant, da sie damit auch einem Währungsrisiko ausgesetzt sind. Wird der Dollar im Verhältnis zum Euro schwächer, wirkt sich das auch negativ auf die Performance ihrer Anlage aus. Im umgekehrten Fall können sie aber auch von einer Dollarstärke profitieren.

Befürworter des Index geben aber zu bedenken, dass die Gewichtung der Unternehmen nach der Marktkapitalisierung nicht umsonst der Regelfall bei der Indexerstellung ist. Die wertvollsten Unternehmen sind schließlich nicht ohne Grund in einer marktbeherrschenden Position. Ihre Produkte oder Dienstleistungen sind in der Regel weltweit angesehen und nicht mehr aus dem Leben der Menschen wegzudenken. Ein hoher Marktanteil, stabile Bilanzen und hoher Cashflow machen sie darüber hinaus auch in Krisenzeiten besonders widerstandsfähig. Dies hat auch der MSCI World gerade in schwierigen Börsenjahren immer wieder bewiesen.

Wer sich trotzdem eine breitere Streuung in seinem Welt-ETF haben möchte, muss aber nicht auf eine etwaige Anpassung des MSCI World warten. Am Markt gibt es schon längst Alternativen, die vermeintliche Schwächen des Welt-Index vermeiden wollen. Wen etwa der hohe USA-Anteil im Index stört, kann auf den MSCI World All Countries zurückgreifen, der auch 26 Schwellenländer wie China in das Portfolio aufnimmt. Noch kleiner wird das Gewicht von Aktien aus den Vereinigten Staaten, wenn die Ländergewichtung nach der Höhe des BIP gewichtet wird. Hier verringert sich die US-Quote von knapp 70 auf etwa 30 Prozent. Darüber hinaus gibt es inzwischen auch Welt-Indizes, die alle Unternehmen genau gleich gewichten. So ist sichergestellt, dass kein Land oder Einzelunternehmen ein Übergewicht im Index besitzt. Der Performance hätte diese Allokation in den letzten Jahren des TechnologieHypes aber eher geschadet.

Übrigens: Wer Angst vor einer regulatorischen Anpassung des DAX hat, kann an dieser Stelle beruhigt werden. Die fünf größten Unternehmen im deutschen Leitindex vereinen zusammen „lediglich“ etwa 37 Prozent des Index-Gewichts auf sich. Ein Eingreifen wird hier also erstmal nicht nötig werden.

 

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einBlick: Rekordjahr für Dividenden

Mit Dividenden erzielen Anleger regelmäßige Erträge

Die Aussichten für Dividenden im Jahr 2023 sind äußerst vielversprechend. Experten erwarten weltweit Dividendenausschüttungen in Höhe von bis zu 1,64 Billionen US-Dollar. Auch Deutschlands Konzerne zeigen sich so spendabel wie nie zuvor. Marktbeobachter schätzen, dass die 40 Unternehmen im DAX im laufenden Jahr insgesamt 55 Milliarden Euro an Dividenden ausschütten werden, was einem Anstieg von neun Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2022 entspricht. Wenn man auch die Nebenwerte im M- und S-DAX berücksichtigt, beläuft sich die Gesamtsumme sogar auf stattliche 65 Milliarden Euro. Diese Zahlen verdeutlichen das enorme Potenzial und die Attraktivität von Dividendenausschüttungen für Anleger.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Dividenden gerade in schwierigen Marktphasen mit hoher Volatilität stabiler bleiben als die Gewinne von Unternehmen. Unternehmen, die hohe Dividenden ausschütten, zögern oft, ihre Dividenden zu kürzen, selbst wenn ihre Gewinne zurückgehen, da Investoren in der Regel sehr negativ auf solche Kürzungen reagieren.

Es heißt also wieder umdenken: Blieben im vergangenen Jahrzehnt verlässliche Dividendenzahler weit hinter Wachstumsaktien zurück, pflügt die Zinswende nun den Kapitalmarkt um. Investoren besinnen sich wieder auf Substanz und harte Fakten, statt auf unsichere Gewinnversprechen zu bauen. Schließlich kommt es unter dem Strich nicht nur auf die Rendite an, sondern auch auf Stabilität und Nachhaltigkeit: Die Ausschüttungen sollten also aus erzielten Gewinnen und nicht aus der Substanz oder Sondereffekten kommen. Auch die langfristigen Geschäftsperspektiven müssen natürlich solide sein, damit auch die langfristigen Dividendenaussichten stabil bleiben. Dies ist angesichts der Teuerung derzeit besonders wichtig, um zumindest einen Inflationsausgleich im Portfolio zu schaffen und im Idealfall noch einen Gewinn zu erzielen.

Dies scheint auf die meisten Dividendenzahler im ersten Quartal zuzutreffen. Weltweit erhöhten 95 Prozent der Unternehmen ihre Dividenden oder hielten sie zumindest konstant. Eine der wenigen Ausnahmen war der Bergbau-Sektor, welcher aufgrund niedriger Rohstoffpreise insgesamt niedrigere Ausschüttungen verzeichnet. Abgesehen davon gab es aber nur wenige negative Ausreißer.

Am meisten zum Wachstum trugen im ersten Quartal Banken und Ölproduzenten bei. Doch auch Automobilhersteller haben ein starkes Ergebnis und hohe Sonderdividenden verzeichnet. Mercedes-Benz etwa verfügt über starke Preismacht. Der Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr liegt unter dem Strich bei rund 13,5 Milliarden Euro. Damit können die Stuttgarter die erwartete Dividende von fünf Euro je Aktie problemlos zahlen.

Europäische Banken wiederum haben und werden fast schon zwangsläufig von den kräftigen Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank profitieren. Diese führen zu höheren Gewinnmargen bei den Geldhäusern, die teilweise ihr bestes Geschäftsjahr seit zehn Jahren erwarten und auf entsprechend hohe Ausschüttungen hoffen lassen.

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Dividenden langfristig einen signifikanten Einfluss auf die Performance von Aktienanlagen haben. Ein prominentes Beispiel ist der US-Starinvestor Warren Buffett, der seit Jahrzehnten erfolgreich auf die Kraft der Dividenden setzt. Neben Kursgewinnen profitiert Buffett regelmäßig von den Ausschüttungen der Unternehmen, in die er investiert. Diese erfolgreiche Strategie greifen auch viele Dividendenfonds auf. Bei der Auswahl der passenden Unternehmen schauen Fondsmanager aber nicht allein auf die Höhe der Dividenden, sondern können auch andere Aspekte für die Aktienselektion berücksichtigen. Dazu gehört der Fokus auf einzelne Regionen oder Branchen sowie die Berücksichtigung von ESG-Kriterien – also Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance).

Dividendenfonds investieren in eine Vielzahl von Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen. Dadurch können Anleger ihr Risiko streuen und von einer breiten Palette von Unternehmen und Märkten profitieren. Eine diversifizierte Anlage kann das Risiko verringern und die Chancen auf eine stabile Rendite erhöhen.

Dividenden erfüllen aber noch weitere wichtige Funktionen für Anleger. Einerseits dienen sie als kontinuierliche Einnahmen, ähnlich den Zinserträgen von Anleihen. Dies kann insbesondere für Anleger attraktiv sein, die regelmäßige Einkommensströme benötigen. Andererseits können Dividendenausschüttungen die Rendite im Depot stabilisieren, insbesondere wenn die Kurse, wie im vergangenen Jahr, stark fallen. Die regelmäßigen Zahlungen wirken dann wie ein Risikopuffer.

Viele Unternehmen, die regelmäßige Dividendenzahlungen leisten, sind etablierte Unternehmen mit nachhaltigem Geschäftsmodell. Diese Unternehmen haben in der Regel eine solide finanzielle Basis, eine starke Marktposition und eine nachhaltige Geschäftstätigkeit. Diese Merkmale können dazu beitragen, dass sie in Krisenzeiten widerstandsfähiger sind und besser auf Herausforderungen reagieren können. Die Zahlung einer Dividende hat dann sogar zusätzlich eine Signalwirkung an Investoren: Sie zeigt, dass das Unternehmen über genügend finanzielle Stärke und Vertrauen in seine Zukunftsaussichten verfügt, um Dividenden an die Aktionäre auszuschütten. Dieses Vertrauen wird häufig von Anlegern zurückgezahlt, die in schwierigen Zeiten an den Ausschüttungskönigen festhalten.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Dividendenaktien nicht immun gegen Marktvolatilität sind und dass eine fundierte Bewertung der Unternehmen und ihrer finanziellen Gesundheit erforderlich ist. Ein diversifizierter Ansatz, der verschiedene Anlageklassen und Strategien berücksichtigt, ist in volatilen Marktphasen immer ratsam.

Fazit:  Nach mehreren sehr guten Jahren für Wachstumsaktien, sind Value- und Dividendenaktien wieder in den Fokus der Investoren gerückt. Rechnet man für das kommende Jahr mit einer schwachen Konjunktur, unverändert hohen Zinsen und vor allem nicht mit Zinssenkungen der Notenbanken, spricht vieles für ein solches Investment. Dividenden sind aber kein Modetrend, der nur kurzfristig in bestimmten Marktphasen interessant ist, sondern sollte in der Vermögensallokation generell eine Rolle spielen. Es gilt aber darauf zu achten, dass die Ausschüttungen nicht aus der Substanz des Unternehmens gezahlt werden, sondern Gewinne auch für langfristig wichtige Investitionen verwendet werden. Hier müssen Anleger genau hinschauen und sich nicht von hohen Dividendenrenditen blenden lassen.

 

 



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einBlick: Nachhaltigkeit bleibt ein Erfolgsfaktor

In Deutschland fließt jeder zweite neu investierte Euro in ein nachhaltiges Finanzprodukt

In Deutschland fließt jeder zweite neu investierte Euro in ein nachhaltiges Finanzprodukt

Nachhaltige Geldanlage

Gerade innovative Wachstumsunternehmen hatten es aufgrund der steigenden Zinsen in diesem Jahr schwer – auch viele Vorreiter im Bereich der Nachhaltigkeit. Treiber von Trends, wie der erneuerbaren Energie, haben sich in 2022 aber sogar verstärkt. Günstige Bewertungen und Unterstützung aus der Politik sollten hier zu einer überfälligen Erholung beitragen. Abseits des Themas Energieerzeugung gibt es aber noch weitere interessante Themenbereiche, die noch etwas unter dem Radar fliegen und gerade für langfristige Anleger relevant sind.

 

Definition von Nachhaltigkeit

Wer „Nachhaltigkeit“ bei Google eingibt, erhält knapp 330 Millionen Ergebnisse und stößt dabei auch auf Hans Carl von Carlowitz. Das von ihm bereits 1713 postulierte Prinzip, nur so viele Bäume zu fällen, wie durch planmäßiges Aufforsten wieder nachwachsen können, ließ sich trotz seiner Einfachheit damals noch nicht so leicht auf die Wirtschaft übertragen. Fast 300 Jahre später hat das Thema mächtig Fahrt aufgenommen. Die steigende Nachfrage zeigt, dass viele Anleger nachhaltig investieren wollen, um zum einen von den Chancen zu profitieren und zum anderen mit ihrem Geld zu einer besseren Welt beizutragen.

Laut allgemeiner Definition ergänzen nachhaltige Geldanlagen die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische, soziale und ethische Bewertungspunkte. Das führt zu unterschiedlichen Anlageprozessen, die den Einfluss von ESG-Kriterien (auf Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) einbeziehen. Daraus wiederum ergeben sich bestimmte Ausschlusskriterien, die den Wertvorstellungen des Investors oder internationalen Normen und Standards folgen. Ausschlussgründe für Unternehmen könnten etwa die Herstellung von Tabak, grobe Verletzung von Menschenrechten oder Verstöße gegen Arbeitsnormen sein.

 

Mehrwert für Anleger schaffen

Echte Nachhaltigkeitsstrategien sollen Mehrwert schaffen, für die Gesellschaft und für den Anleger. Viele Jahre hat dies auch gut funktioniert und der Weltindex „MSCI World“ konnte von seiner nachhaltigen Variante „outperformt“ werden. Damit war es Anfang 2022 aber vorbei: Inflation und Ukraine-Krieg schickten die Aktienmärkte auf Talfahrt und trafen einige ESG-Fonds besonders heftig. Viele als nachhaltig geltende Wachstumsunternehmen litten unter den gestiegenen Finanzierungskosten für Forschung oder Investitionen in neue Anlagen. Im Gegensatz dazu waren die lange als Klimasünder vernachlässigten Rohstoffe dank immer höherer Preise sehr gefragt. Die schwächere Kursentwicklung und das leicht abflauende Wachstum der Nachfrage wurden von einzelnen Beobachtern schon als Anfang vom Ende des Megatrends gesehen. Diese Stimmen sind ein Jahr später wieder verstummt.

Mit der Stabilisierung der Inflation setzte auch die Erholung der Kurse ein und selten war das Thema nachhaltige Energieerzeugung so präsent wie aktuell. Der Wunsch nach energetischer Unabhängigkeit von Russland und die Einhaltung von Klimazielen zwingt Staaten langfristig zu großen Investitionen in erneuerbare Energien und nachhaltigem Wirtschaften. Dies sollte die Erholung entsprechender Aktien noch befeuern.

 

Nachhaltige Geldanlage gewinnt weiter an Bedeutung

Wie groß die Bedeutung der nachhaltigen Energieerzeugung künftig sein wird, zeigt der kürzlich vom US-Senat verabschiedete „US Inflation Reduction Act“. Die USA wollen mehr als 300 Milliarden US-Dollar in die Energie- und Klimareform investieren – die größte Investition in saubere Energie in der Geschichte der USA auf Bundesebene. Für Anleger bedeutet dies eine ganze Reihe interessanter Anlagemöglichkeiten in zahlreichen Sektoren. Hier beginnen aber die ersten Herausforderungen für Anleger: Nur weil ein Unternehmen in einer Wachstumsbranche tätig ist, heißt noch nicht, dass es eine gute Investition ist. Allein der Bereich der Energiewende umfasst eine Vielzahl von Branchen: von Energieeffizienz über intelligente Netze bis hin zu Elektrofahrzeugen und alternativen Transportmitteln. Hier gilt es im Einzelfall zu entscheiden und die aktuellen Bewertungen bei der Auswahl zu berücksichtigen.

Nachhaltigkeit ist aber natürlich noch viel mehr als nur erneuerbare Energie. Zu Unrecht übersehen werden häufig Bereiche wie Wasserversorgung und Abfallmanagement. Die zunehmende Urbanisierung sorgt hier für eine krisenunabhängige Nachfrage nach einem Ausbau der Infrastruktur. Insgesamt wird der weltweite Wasserverbrauch bis 2050 um rund 55 % steigen. Auch aufgrund des stark steigenden Verbrauchs in der Industrie. Aber nicht nur neue Infrastruktur muss geschaffen, sondern in den Industrienationen auch ein Großteil der Anlagen erneuert werden. Die Verschwendung von Trinkwasser durch korrodierte Leitungen und andere Defekte erreicht in den USA jährlich etwa 8 Billionen Liter oder mehr als 15 Prozent des gesamten Trinkwasserverbrauchs. Investitionen sind hier dringend notwendig.

 

Trend nicht nur in Industrienationen

Unterschätzt werden auch die nachhaltigen Bestrebungen in Schwellenländern. Längst hat in den sogenannten „Emerging Markets“ ein Umdenken begonnen, was das Thema nachhaltiges Wirtschaften und Umweltschutz betrifft. Dies liegt zum einen am Druck aus den Industrienationen, aber zum anderen an den Problemen, denen sich diese Länder schon jetzt stellen müssen: Die stark wachsende Bevölkerung führt beispielsweise dazu, dass bis 2050 die Hälfte der Menschheit in Asien leben wird. Schon jetzt fehlt es an fruchtbarem Ackerland, Trinkwasser und Rohstoffen. Die Politik steuert bereits dagegen: China und Indien haben ehrgeizige Pläne, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren, die Energiewende voranzutreiben und in Umweltschutz sowie den Ausbau der Wasserversorgung zu investieren.

Zu beachten ist allerdings, dass in Schwellenländern zwar Ökologie eine immer wichtigere Rolle spielt, bei den Aspekten Soziales und Unternehmensführung (also die Bereiche „S“ und „G“ von „ESG“) noch großer Aufholbedarf herrscht. Gleichzeitig bietet sich damit aber auch ein großes Potential für weitreichende Verbesserungen: Aktive Fondsmanager und -gesellschaften können ihre Mitbestimmungsrechte als Investoren nutzen, um auf ein nachhaltiges Management hinzuwirken.

 

Fazit

Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine und den vielfältigen Auswirkungen für die Märkte, scheinen nachhaltige Investments den Glanz der Vorjahre verloren zu haben. Anleger sollten sich von der zwischenzeitlichen Schwächephase aber nicht täuschen lassen. Das Umfeld für ESG-Investitionen ist, auch dank gewaltiger Ausgaben von Regierungen, attraktiv und die Zeit scheint reif für eine Erholung. Nachhaltigkeitsfonds sind daher nicht nur etwas für Weltverbesserer, sondern auch für Renditejäger!

 

 

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einBlick: 2023: Öffnung Chinas beflügelt Asien-Aktien

Chinesische Aktien konnten zu Beginn des Jahres 2023 deutlich zulegen

Chinesische Aktien konnten zu Beginn des Jahres 2023 deutlich zulegen

Das Ende der Lockdown-Politik im Dezember und ungestörte Lieferketten sollten Treibstoff für eine Erholung der chinesischen Nachfrage liefern, sobald die Infektionswelle überwunden ist. Das wäre nicht nur für China, sondern auch für alle wichtigen Handelspartner in der Region von Vorteil.

Hohe Kapitalabflüsse in sichere Häfen haben die Bewertungen etwa in Südkorea, Taiwan und China 2022 deutlich fallen lassen, am koreanischen Aktienmarkt um bis zu 30 Prozent. Ein Trend, der sich zum Teil bereits wieder umgekehrt hat. Insbesondere diese gebeutelten Märkte hoffen bei einer Verbesserung des makroökonomischen Umfelds und der Anlegerstimmung auf ein Comeback.

Wichtigster Treiber für den neuen Asien-Optimismus war sicherlich die Beendigung der Zero-Covid-Strategie in China. Die plötzliche Quarantäne ganzer Millionenmetropolen und die immer wiederkehrende Schließung von Produktionsstätten gehören seit Dezember der Vergangenheit an – mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die globalen Lieferketten. Dabei sollten aber nicht die negativen Folgen ausgeblendet werden: So gingen zum Jahresanfang die Infektionszahlen im „Reich der Mitte“ schlagartig nach oben. In einzelnen Provinzen lag die Covid-Infektionsrate bei fast 90 Prozent und es kamen in kürzester Zeit zehntausende Menschen ums Leben. Das chinesische Neujahrsfest am 10. Februar, der wichtigste traditionelle Feiertag des Landes, wurde zuletzt wieder zu einem Superspreader-Event. Statt mehreren kleinen Wellen trifft China also gerade eine einzige große Welle, die allerdings auch schneller wieder überstanden sein wird.

Laut chinesischem Horoskop ist 2023 ein „Jahr des Hasen“. Diese Jahre werden traditionell mit Glück, Frieden und Erfolg verbunden. Die Aktienmärkte scheinen dies auch bereits widerzuspiegeln. Seit Jahresanfang legten chinesische Indizes zwischenzeitlich um mehr als zehn Prozent zu. Hier spielt aber nicht nur die Erholung von Corona, sondern auch längerfristige Trends eine wichtige Rolle. Bei vielen Technologien, die im Mittelpunkt des Übergangs zu einer nachhaltigen Energiegewinnung und Mobilität stehen, sind chinesische Unternehmen führend. Dazu gehören beispielsweise E-Autos, Batterien und Solarzellen. Diese Unternehmen sowie Zulieferer und Rohstoff-Förderer stehen bei Investoren entsprechend hoch im Kurs und könnten auch in der Zukunft ihre Vorreiterrolle verteidigen. Gerade hier wird auch das Handeln der Regierung in Peking entscheidend sein. Während in den letzten Jahren ein sehr strenger Regulierungs-Kurs gegen Technologieunternehmen geführt wurde, hat Staatspräsident Xi Jinping die Zügel zuletzt wieder etwas gelockert – zur Freude der Aktionäre.

Überhaupt kann die Zukunft Chinas nie ohne eine Betrachtung der Politik erfolgen. Auch die größten Unsicherheiten für Anleger erwachsen nicht aus volkswirtschaftlichen, sondern aus geopolitischen Überlegungen. China möchte sich im Ukraine-Krieg zwar gerne als Friedensstifter darstellen, gibt gleichzeitig aber dem Kreml immer wieder Rückendeckung. Auch der Konflikt um Taiwan ist noch lange nicht beigelegt und flammt in regelmäßigen Abständen wieder auf. Ausgang weiterhin ungewiss. Diese Konflikte lasten auch auf dem Verhältnis zu den wichtigen Handelspartnern Europa und USA. Eine Rückkehr zu umfangreichen Sanktionen, wie während der Präsidentschaft Donald Trumps, würden hier die gerade erst gelösten Knoten in den Lieferketten wieder festschnüren.

Wer diese Risiken scheut, muss aber nicht zwangsläufig der Anlage-Region den Rücken kehren. Auch abseits Chinas gibt es in Asien interessante Kandidaten mit höheren Wachstumsraten und besserem Ausblick, was die Demografie der Bevölkerung angeht.

Hier wäre etwa Indien zu nennen, das im Krisenjahr 2022 zu den stabilsten Aktienmärkten der Welt gehörte. Bereits im letzten Jahr ist das Land zur fünftgrößten Volkswirtschaft aufgestiegen. Die aktuellen Gewinnerwartungen für die Unternehmen liegen für das Jahr 2023 bei rund 17 Prozent. Dabei profitiert Indien auch von den Problemen Chinas. Im Streit zwischen Ost und West präsentiert sich Premier Narandra Modi gleichzeitig als Brückenbauer und als Vertreter der „neutralen“ Nationen. In diesem Jahr könnte auch endlich das lange geplante Freihandelsabkommen mit Europa unterschrieben und entscheidende Handelsbarrieren abgebaut werden. Ein positiver Impuls für alle beteiligten Volkswirtschaften.

Im Inland setzt die Regierung auf die Schaffung eines riesigen Binnenmarktes und investiert Milliarden in Erneuerbare Energieversorgung. Indien ist bereits führend bei der Nutzung von Wasserstoff und macht große Schritte beim Ausbau der Solarkraft. Bei der Infrastruktur erhält Indien auch Unterstützung aus Deutschland. Gerade erst hat die Bahnsparte von Siemens ihren bisher größten Lokomotivvertrag mit Indien geschlossen. Insgesamt sollen 1.200 Elektroloks geliefert werden und ein Teil der Fertigung auch gleich in Indien erfolgen.

In der chinesischen Peripherie gibt es aber auch weitere Volkswirtschaften, die zukünftig eine größere Rolle spielen werden und sich immer stärker vernetzen: Die Mitglieder des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) haben sich dem Trend der „Deglobalisierung“ widersetzt. Anstelle einer wirtschaftlichen Isolation haben Indonesien, Malaysia, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam und weitere Mitgliedsstaaten eine Allianz geschmiedet. Die zusammengenommen fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt hat mit dem Freihandelsabkommen RCEP wichtige Handelsvereinbarungen getroffen und für alle Beteiligten ein einheitliches Regelwerk geschaffen. Dies soll den Handel mit den großen Nachbarn erleichtern und langfristig Investitionen in die Länder holen. Die Region könnte damit einer der größten Profiteure einer Schwäche Chinas sein.

Bestes Beispiel hierfür ist Vietnam, das im abgelaufenen Jahr mit acht Prozent zu den Wachstumssiegern in Asien gehörte. Trotz aller Schwierigkeiten in 2022 war dies sogar die höchste Wachstumsrate des Landes seit 1996. Die Exportnation verfügtselbst über einen relativ großen Binnenmarkt sowie über rund 100 Millionen junge und ehrgeizige Menschen. Schon während der Corona-Krise profitierte Vietnam stark von ausländischen Investitionen und der Abwanderung von Unternehmen aus China. Die chinesischen Lockdowns sorgten beispielsweise dafür, dass internationale Konzerne wie Apple einen Teil ihrer Produktion nach Vietnam verlagerten. Die „Apple Watch“ und „MacBook“-Laptops sollen zukünftig in vietnamesischen Werken gebaut werden. Der US-Hersteller kann dabei von bereits gut ausgebildeten Arbeitern und einer vorhandenen Infrastruktur profitieren, die nicht zuletzt vom Konkurrenten Samsung in Vietnam aufgebaut wurde.

 

Fazit:

Während kurzfristige Faktoren die Attraktivität von Asien für viele Anleger gemindert haben, spricht der längerfristige strukturelle Wandel dafür, dass sie mit Blick auf die Diversifizierung und künftige Widerstandsfähigkeit von Portfolios weiterhin Beachtung finden sollten. Dabei sollte der traditionelle Fokus auf China nicht zu weit getrieben werden. Längst gibt es in Asien weitere Volkswirtschaften, die sich durch hohes Wachstum, vorteilhafte Demografie und Infrastruktur auszeichnen. Genau wie globale Unternehmen sollten sich auch Anleger in Asien nicht nur auf die Wirtschaftskraft Chinas verlassen.

 

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einBlick: 2023 – Licht am Horizont?

Aktuelles Szenario

Anleger hatten es in 2022 nicht leicht: Krieg, Leitzinssprünge, Energie­knappheit und Chinas No­Covid­Lockdowns sorgten für Schwankungen bei fast allen Anlageklassen. 2023 sind zwar nicht alle der genannten Pro­bleme gelöst, trotzdem wagen viele Experten bereits einen optimistischen Ausblick. Ich möchte Ihnen an dieser Stelle einen Überblick zu den vielfältigen Prognosen von Forschungsinstituten, Banken, Volkswirten und Fondsmanagern geben.

Auch wenn die Vorhersagen der verschiedenen Exper­ten durchaus stark voneinander abweichen können, lässt sich doch eine Konsensmeinung herauslesen. Und diese sollte Anlegern Mut machen. „Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“, soll schon Mark Twain gespottet haben. Diesen Spott mussten auch viele Volkswirte, Marktexperten und (selbsternannte) Börsengurus ertragen, die zu Beginn des letzten Jahres zu ihren Jahresprognosen befragt wurden. Selten waren die Halbwertszeiten von Börsenvorhersagen und Wirt­ schaftsausblicken so kurz wie im Krisenjahr 2022. Viele Experten hatten zwar bereits zum Jahresanfang stei­ gende Inflation und höhere Zinsen auf dem Zettel, der Ukraine­Krieg änderte dann aber die wirtschaftlichen Vorzeichen gewaltig. Wenig überraschend lagen die 12­Monats­Vorhersagen ganz überwiegend daneben und waren Anlegern keine wirkliche Hilfe. Doch was bedeutet das für 2023?

Zunächst einmal muss festgestellt werden, dass geopolitische Geschehnisse natürlich auch im aktuel­len Jahr einen Einfluss auf die Wirtschaft und Börsen haben könnten. Man denke nur an eine Ausweitung des Ukraine­Kriegs auf weitere Gebiete und Kriegsteilneh­mer oder eine Verschärfung des Taiwan­Konflikts. Auf diese Risiken weisen übrigens auch alle Experten ganz offen hin. Entsprechend sollte der Fokus beim Lesen der Marktausblicke auch nicht auf den Jahresendschätzungen für Indizes liegen. Ob der DAX zum Jahresende nun bei 15.500 oder 16.000 liegt, fällt in den Bereich der Spekulation. Auch Fachleute haben keine Glaskugel und so bleibt der Erkenntnisgewinn solcher Aussagen be­ grenzt. Entscheidender für Anleger ist es, sich ein Bild der allgemeinen Stimmung zu machen und vielleicht auch längerfristige Trends aus den Aussagen herauszu­ lesen. Dabei helfen einige Fragen.

 

Was macht die Inflation?

Die zuletzt gefallenen Energiepreise haben am Jahres­ anfang nicht nur für Euphorie an den Aktienmärkten gesorgt, sondern auch die Inflationsrate zurückkommen lassen. Sollte sich dieser Trend weiter fortsetzen, könnte die Gesamtinflation in den USA und Europa stärker zurückgehen als noch vor wenigen Monaten erwartet. Wichtiger für die globalen Notenbanken bleibt aber die Entwicklung der Kerninflation. Bei dieser werden Preise für Energie und Lebensmittel aus dem betrachteten Warenkorb herausgerechnet. Sollte diese Zahl auf hohem Niveau verharren, könnte dies an so­ genannten „Zweitrundeneffekten“ liegen. Dazu zählen höhere Lohnforderungen der Arbeitnehmer oder stei­gende Mieten, welche sich verstärkend auf die Preise auswirken.

Insgesamt sehen die Fachleute den Höhepunkt der In­ flation in den USA und Europa bereits überschritten und sie sollte im Laufe des Jahres weiter sinken. Dass sich die Teuerungsrate in 2023 aber schon in den „gewün­schten“ Bereich der Notenbanken bewegt – etwa die ca. 2 Prozent der EZB – halten viele Marktbeobachter für zu optimistisch.

 

Wohin gehen die Zinsen?

Bei den Leitzinsen ergibt sich global ein sehr differen­ ziertes Bild. Während die Fed und die EZB erst in 2022 begannen, stärker an der Zinsschraube zu drehen, sind viele Schwellenländer bereits mehrere Schritte weiter oder starteten gleich von einem höheren Niveau. In Brasilien liegt der Leitzins beispielsweise bei 13,75 Prozent. Zum Vergleich sehen die 4,5 Prozent in den USA oder 2,5 Prozent im Euroraum geradezu mickrig aus. Bemerkenswert ist in Brasilien auch die vergleichs­ weise geringe Inflation von zuletzt 5,8 Prozent. Das Land könnte damit eines der Ersten in diesem Jahr sein, welches die Zinsen wieder absenkt. Andere Kandi­daten sind Mexiko, Chile, Südafrika und auch unser Nachbar Tschechien.

An den Märkten ist eine erste Zinssenkung in den USA für dieses Jahr ebenfalls schon eingepreist. Dies wider­ spricht aber (noch) den Aussagen von Vertretern der Fed, die aktuell erst Anfang 2024 von einer Senkung ausgehen. Wer am Ende Recht behält, wird stark von den Konjunkturdaten und der Inflation abhängen. Im­ merhin hatte Fed­Chef Powell angekündigt, die Zinser­ höhungen erst zu stoppen, wenn die Inflation unter das Leitzinsniveau gefallen ist. Prognosen gehen daher der­ zeit noch von einem Anstieg auf 5 bis 5,5 Prozent aus.

Auch die EZB wird nicht so schnell von weiteren Zinser­ höhungen abrücken. So äußerte sich zumindest Chris­ tine Lagarde in ihrer Rede auf dem Weltwirtschaftsfo­ rum in Davos. Zunächst müsse die Inflation deutlicher zurückgehen. Dies lässt wenig Spielraum für schnelle Zinssenkungen zu und deutet laut Beobachtern auf insgesamt zwei Erhöhungen im Februar und März hin.

 

Wie ist die Stimmung bei den Unternehmen?

Das bekannte Stimmungsbarometer für Unternehmen in Deutschland, der ifo­Geschäftsklimaindex, ist Ende Januar zum vierten Mal in Folge gestiegen. Positiv überraschte dabei insbesondere die Bewertung der Geschäftserwartungen. Die Unternehmer schauen also durchaus etwas optimistischer in die Zukunft. Der posi­ tive Stimmungsumschwung ist damit zwar durchaus nachhaltig, kommt aber auch von einem sehr niedrigen Niveau. Gerade die gesunkenen Energiekosten sorgen für eine spürbare Entlastung der Firmen. Mit einer spürbaren Verbesserung der Situation rechnen die Un­ ternehmer aber wohl erst in den Sommermonaten. Gut, dass die Börsen der Realwirtschaft häufig schon ein paar Monate voraus sind…

 

Was passiert in China?

China hat sich von der bisherigen Zero­Covid­Politik verabschiedet. Regelmäßige Lockdowns mit Millionen Betroffenen sollten damit erstmal der Vergangenheit angehören. Mit dieser Entscheidung hat sich auch der Ausblick von Marktbeobachtern für das Land deutlich aufgehellt. Auch wenn aktuell noch eine gewaltige Infektionswelle durch China rollt, sieht man an den Bör­ sen bereits die positiven Auswirkungen der Öffnung. In Verbindung mit den günstigen Energiekosten scheint China damit gut für eine rasche Erholung aufgestellt. Die Regierung wird weiter versuchen das Wirtschafts­ wachstum stark anzukurbeln und insbesondere den wichtigen Immobiliensektor weiter stützen. Eine an­ ziehende Wirtschaft in China würde zudem die Vers­orgung mit Waren weltweit erhöhen und damit auch bremsend auf die Inflationsraten wirken.

 

Fazit:

Die Prognosen der Marktexperten gehen in diesem Jahr von einer Erholung in den meisten Volkswirtschaften aus. Immer im Verhältnis zu dem desaströsen Jahr 2022! Auch wenn sich viele Marktbeobachter nicht einig sind, wann und wie stark diese Erholung eintreten wird, könnte sich eine Rückkehr an die Aktien­ und Anleihe­ märkte für Anleger in 2023 lohnen. Es bleibt dabei im­ mer zu beachten, dass die Börsen eine Markterholung in der Regel schon vorwegnehmen. Aktien steigen also bereits, bevor die Wirtschaftsentwicklung ihren Tief­punkt erreicht hat. Dabei sollten sie sich aber nicht von kurzfristigen Rücksetzern in Panik versetzen lassen. Die Weltwirtschaft befindet sich in einem Heilungsprozess, der nicht immer gleichmäßig verläuft.

 

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einBlick: Anleihen vor Comeback

Bei der Auswahl der richtigen Fonds gilt es im sehr breiten und vielfältigen Anleihemarkt aber genau hinzuschauen.

Auf die Frage nach attraktiven Anlageklassen antworteten Experten in den letzten zwei Jahren immer wieder mit: „Tina“. Das Akronym steht für „There is no alternative“. Gemeint war damit, dass in einem Marktumfeld mit Null- oder sogar Negativzinsen, Aktieninvestments der Investition in Anleihen eindeutig überlegen sind. Aktien wurden als alternativlos erklärt. Seit wenigen Monaten klingt das aber schon ganz anders und in vielen Ausblicken auf das Jahr 2023 wurde „Tina“ bereits von „Tara“ abgelöst: „There are reasonable alternatives“. Es gibt also wieder vernünftige Alternativen an den Wertpapiermärkten und damit sind in der Regel Anleihen gemeint.

Die Bewertungen bei Anleihen sind im abgelaufenen Jahr stark unter Druck geraten. Das unsichere Umfeld hat seit Anfang 2022 bei nahezu allen Anlageklassen für Schwankungen und Kursverlusten geführt. Obwohl Anleihen gemeinhin als eher defensives Investment gelten, bewegten sie sich in den ersten drei Quartalen 2022 fast im Einklang mit den Aktienmärkten. Auslöser waren die überraschend großen Zinsschritte, hohe Inflation sowie die Einstellung der Anleihekaufprogramme der Europäischen Zentralbank (EZB). Für das Jahr 2023 sind sich Anlageexperten und Portfoliomanager aber einig wie selten: Sie gehen inzwischen davon aus, dass schon ein leichter Rückgang der Inflation und Stillstand der Zinsen zu einer Trendumkehr auf dem Anleihemarkt führen könnte. Viele sehen den Höhepunkt der Inflation bereits überschritten und den Großteil der Risiken schon in den Bewertungen eingepreist.

Die „Alternativlosigkeit“ der Aktie ist damit fürs Erste vorbei und die Chancen für ein Comeback der Anleihe stehen gut. Das sehen nicht nur Rentenfondsmanager so, sondern auch viele Fondsmanager von Multi-Asset-Fonds und Mischfonds, die ihre Gewichtung in Zinspapieren über die letzten Wochen bereits angehoben haben. Kurzfristig wird das Chance-Risiko-Profil von Anleihen den Aktienwerten vorgezogen.

Aktuell werfen Zinspapiere in den USA noch deutlich mehr Rendite ab als hierzulande: Jenseits des Atlantiks gibt es rund vier Prozent für zehn- und fast 4,5 Prozent für zweijährige Staatsanleihen. So viel ließ sich mit zehnjährigen US-Bonds seit elf Jahren und mit zweijährigen seit Beginn der Finanzkrise 2007 nicht mehr holen. Allerdings müssen Anleger in Deutschland dabei aber auch immer das Währungsrisiko berücksichtigen. Mit dem Dollar auf weiterhin hohem Niveau im Vergleich zum Euro, sollte dieses nicht unterschätzt werden. Werden die Währungsschwankungen in einem Fonds aber abgesichert (englisch: „gehedgt“) ist dies aktuell relativ teuer. Der Renditevorteil im Vergleich zu europäischen Anleihen wird damit in der Regel gleich wieder abgegeben. Europäische Fondsmanager gehen daher auch verstärkt in Europa auf „Zinsjagd“.

Bei der Auswahl der passenden Wertpapiere ist auf viele Einzelheiten zu achten. Staats- oder Unternehmensanleihe? Investment-Grade-Rating oder High-Yield? Kurze oder lange Laufzeiten? Industrienationen oder Schwellenländer? Auch wenn hier die Ansichten naturgemäß auseinandergehen und gerade die Risikofreudigkeit ein wichtiger Faktor bei der Wahl bleibt, haben sich zuletzt einige Vorlieben der Fondsmanager herauskristallisiert. Gerade bei der Laufzeit – häufig auch als Duration bezeichnet, – ergibt sich aufgrund der aktuellen Zinskurve ein einheitliches Bild. So setzen viele Rentenexperten auf kürzere Laufzeiten und haben ihre Portfolios entsprechend umgebaut. Die Renditen solcher Anleihen sind nach wie vor attraktiv und einem geringeren Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Erst im Verlauf des Jahres 2023 sollten wieder verstärkt Bonds mit längerer Duration in den Vordergrund rücken.

Wesentlich uneindeutiger ist die Sache bei Staats- und Unternehmensanleihen. In beiden Marktsegmenten finden sich noch Papiere mit attraktiven Bewertungen. Üblicherweise greifen defensive Anleger eher auf die etwas risikoärmeren Staatsanleihen zurück. Befürworter von Unternehmensanleihen („Corporate Bonds“) verweisen hingegen auf eine Schwäche dieser Zinspapiere: Die in der Vergangenheit negative Korrelation von Staatsanleihen zu Aktien hat sich ins Positive gedreht. Das heißt, dass Anleihen und Aktien in einem negativen Umfeld beide gleichermaßen Fallen werden und Verluste der einen, nicht von Gewinnen auf der anderen Seite ausgeglichen werden können. Der Diversifikationseffekt, der über viele Jahre so gut funktionierte, ist aktuell also verschwunden. Diversifikation ist hier auch das richtige Stichwort zur Strategie der Portfoliomanager: Eine gesunde Mischung von Unternehmens- UND Staatsanleihen ist derzeit die Regel. Die genaue Gewichtung ist dabei abhängig vom Risikoprofil.

Ähnlich ergibt sich die Situation beim Blick auf die bevorzugten Ratings. Hier liegt der Fokus aktuell noch auf Bonds mit gutem bis sehr gutem Rating und geringer Ausfallwahrscheinlichkeit. Diese Ratingkategorie wird in der Fachwelt als „Investment-Grade“ bezeichnet. Die etwas riskanteren Papiere mit niedrigeren Ratings werden hingegen unter dem Begriff „High-Yield“ zusammengefasst. Auch dieses Segment wird derzeit immer stärker von Fondsmanagern ins Visier genommen. Sie verweisen auf die attraktiven Preise, die in diesem Jahr besonders stark gefallen sind. Die Bewertungsverluste werden von einige Experten als übertrieben angesehen, implizieren sie doch eine Ausfallwahrscheinlichkeit, welche zuletzt während der Finanzkrise erreicht wurde. Selbst bei einer leichten Rezession könnten hier hohe Erträge schlummern.

Wer bereit ist, ein etwas höheres Risiko einzugehen, sollte auch einen Blick auf Schwellenländeranleihen wagen. Diese können eine ideale Möglichkeit sein, um das Dollarrisiko im Depot zu verringern: Während Euro-Anleihen unabhängig von einer Schwäche beim Dollar sind, können Schwellenländeranleihen sogar von dieser profitieren. Bei Staatsanleihen liegt der Risikoaufschlag zu US-Anleihen aktuell bei einem Niveau von etwa 4,5 Prozent. Größer war dieser in den letzten 20 Jahren nur zum Höhepunkt des Corona-Crashs und in der Finanzkrise. Ein durchausbeachtlicher Risikopuffer. Darüber hinaus sollten viele Schwellenländer die Zinsen schon schneller wieder senken können als die meisten Industrienationen. Die Erholung könnte damit in den sogenannten „Emerging Markets“ schon früher einsetzen als in den USA und Europa.

Fazit

Schaut man auf die langfristige Entwicklung, bewegen sich Anleihen auf einem historisch niedrigen Niveau – auch im Vergleich zu Aktien. Die Erholung der Kurse könnte bei Anleihen aber sogar deutlich früher einsetzen. Neben der Streuung auf verschiedene Regionen und Währungen, ist vor allen Dingen die Laufzeit der Anleihen (Duration) entscheidend. Solange weitere Zinserhöhungen im Raum stehen, sollte der Fokus dabei vor allem auf sogenannten Kurzläufern liegen. Defensive Anleger werden vor allen Dingen imInvestment-Grade-Bereich fündig. Echte „Zinsjäger“ sollten aber auch High-Yield- und Schwellenländer-Anleihen nicht außen vorlassen.

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einBlick: Gesundheit für das Depot

Die “Healthcare“-Branche profitiert nämlich gleich von zwei Megatrends: demografischer Wandel und Digitalisierung. Für die Erzielung einer breiteren Diversifikation können Gesundheitsaktien daher eine geeignete Beimischung sein.

Biotechnologie- und Pharmaunternehmen sind im Zuge der Corona-Pandemie so präsent in den Medien gewesen wie selten zuvor. Die rasche Bereitstellung eines Covid-Impfstoffs wurde zum entscheidenden Faktor in der Pandemiebekämpfung erklärt und gestiegene Forschungsausgaben führten zu Innovationen, die über die aktuelle Virusbekämpfung hinausgehen. Fortschritte bei MRNA-Impfstoffen und Gentherapien sollen zukünftig zum Mittel der Wahl in der Bekämpfung von Krebs werden oder zumindest bisherige Therapien unterstützen.

In 2022 sind diese Aktien aber nicht nur aufgrund von erwarteten Entwicklungssprüngen interessant. Der Ukraine-Krieg, hohe Inflation und steigende Zinssätze lassen Anleger nach einem sicheren Hafen suchen. Hier spielen Gesundheitsaktien ihre Stärken aus: Die Nachfrage nach Medikamenten oder Medizintechnik ist relativ unabhängig von der wirtschaftlichen Konjunktur und die Ausgaben werden in der Regel von Versicherungen übernommen. Die hohen Gewinnspannen des Sektors schützen zudem die Erträge vor den Auswirkungen der Geldentwertung. In der Vergangenheit haben sich Pharmaaktien daher als krisenresistent gezeigt – egal ob in der Finanzkrise 2008/2009 oder zum Höhepunkt der Corona-Pandemie im März 2020. Gleiches gilt für das erste Halbjahr 2022, in dem der Biotechnologiesektor besser abschnitt als der breite Aktienmarkt.

Das heißt aber nicht, dass man Aktien von Biotechnologie-, Pharma- und Medizintechnikunternehmen nur in Krisen oder einem stagflationären Umfeld (Eintrübung des Wirtschaftswachstums bei gleichzeitig hoher Inflation) in das Depot holen sollte. Die stetige Alterung der Bevölkerung in den westlichen Gesellschaften und die beobachtete hohe Zahl von Zivilisationskrankheiten machen den Gesundheitssektor zu einer sehr vielversprechenden langfristigen Investition. Die Fälle von Gelenkkrankheiten, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Adipositas nehmen mit einer global wachsenden Mittelschicht immer weiter zu und die Behandlung ist kostenintensiv. Nach Angaben der Weltbank wurden in der Europäischen Union im Jahr 2019 pro Kopf etwa 3.500 € für die Gesundheitsversorgung ausgegeben. Studien haben gezeigt, dass inzwischen etwa 40 Prozent aller Deutschen an einer oder mehreren chronischen Krankheiten leiden. Fast ein Drittel davon lebt 20 Jahre oder länger mit ihrer Erkrankung. Diese Krankheiten müssen aufwendig behandelt werden, weshalb der Weltmarkt für verschreibungspflichtige Medikamente laut Experten zwischen 2001 und 2026 um durchschnittlich 6,4 Prozent pro Jahr wachsen soll.

Ein zusätzlicher Treiber für diese Entwicklung ist die demografische Entwicklung in den Schwellenländern. In Asien liegen die Gesundheitsausgaben im Vergleich zu Europa bisher noch bei weniger als einem Drittel – Tendenz stark steigend. Die Region ist damit ein gigantischer Wachstumsmarkt. Asien ist Heimat für fast 60 Prozent der Weltbevölkerung. Bereits im Jahr 2050 werden ca. eine Milliarde Menschen in der Region über 60 Jahre alt sein, davon allein in China etwa 500 Millionen. Doch nicht nur die schiere Größe des Marktes ist hier entscheidend, sondern auch der soziale Aufstieg innerhalb der Bevölkerung. Die wachsende Mittelschicht und damit steigende Kaufkraft wirken sich stark auf die Nachfrage nach Arzneimitteln, Therapien und medizinischen Geräten aus. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass in aufstrebenden Volkswirtschaften die Ausgaben für die Gesundheitsversorgung sogar stärker wachsen als das Bruttoinlandsprodukt insgesamt.

Für Anleger, die vom langfristigen Wachstum der Branche oder der Robustheit gegen Krisen profitieren wollen, bieten sich am Markt eine Vielzahl von Fondsalternativen. Bei der Auswahl des passenden Produkts gilt es im ersten Schritt die Schwerpunkte der vorhandenen Fonds oder Indizes zu erkennen. Denn inhaltlich können sich diese deutlich unterscheiden: Viele „Biotechnology“-Fonds legen den Fokus beispielsweise auf Pharmazeutika und Medikamentenhersteller. Daneben gibt es aber auch Fondsmanager, die sich auf Produzenten medizinischer Instrumente und von Technologielösungen spezialisiert haben. Dazu gehören etwa chirurgische Operationsroboter oder Analysetools, die auf Basis gigantischer Datenmengen Diagnosen stellen können. Wem dies noch nicht speziell genug ist, kann auch auf Produkte zurückgreifen, die sich der Bekämpfung einzelner Krankheiten wie etwa Krebs verschrieben haben und dafür nur in einen relativ engen Markt investieren. Das genaue Gegenteil sind sogenannte „Healthcare“-, „Life Science“- oder „Healthscience“-Fonds, welche versuchen den Gesundheitssektor möglichst breit abzudecken und zu den oben genannten Bereichen auch medizinische Dienstleistungen dem Anlageportfolio beimischen.

Entscheidend für die Entwicklung der Gesundheitsfonds ist auch die Gewichtung von kleinen Wachstumsunternehmen im Verhältnis zu den großen Playern am Markt. Unternehmen mit marktbeherrschender Position (häufig auch als „Large Caps“ oder „Blue Chips“ bezeichnet) weisen in der Regel stabilere Erträge auf, da sie über eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte, hohe Forschungsbudgets und langlaufende Patente verfügen. Kleinere, aufstrebende Unternehmen („Small Caps“) verfügen zwar oft über höhere Wachstumsaussichten, die Aktienkurse unterliegen aber auch größeren Schwankungen. Zudem werden kleinere Firmen auch stärker von steigenden Zinsen getroffen, da sie üblicherweise einen höheren Verschuldungsgrad aufweisen und damit stärker durch zunehmende Finanzierungskosten getroffen werden. Hier gilt es für Fondsmanager die richtige Balance zu reffen und flexibel auf sich ändernde Zinsniveaus zu reagieren.

Fazit

Die staatlichen Ausgaben für die Gesundheitsforschung erhielten durch die Pandemie einen ordentlichen Schub, weil Covid-19 die Bedeutung von Innovationen im Gesundheitswesen verdeutlichte. Auf absehbare Zeit sollte der Sektor damit vergleichsweise unabhängig von der Konjunkturentwicklung bleiben. Dafür spricht auch, dass die übrigen Treiber wie Alterung der Bevölkerung und steigende Gesundheitsausgaben weiter intakt bleiben werden – egal ob in den Industrienationen oder den Schwellenländern. Die defensiven Eigenschaften und geringe Korrelation zu anderen Branchen macht Gesundheitsaktien damit zu einem geeigneten Mittel, um im aktuellen Umfeld die Diversifikation von Anlegerportfolios zu verbessern.

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