Rechtzeitig handeln lohnt sich
Immobilien, Wertpapiervermögen oder Beteiligungen an Unternehmen – viele meiner Kunden stehen früher oder später vor der Frage, wie sie ihr Vermögen sinnvoll und steueroptimiert an die nächste Generation übertragen können. Die gute Nachricht: Wer frühzeitig plant, kann legale Freibeträge mehrfach nutzen, das Vermögen in geordnete Bahnen lenken und gleichzeitig den familiären Zusammenhalt stärken.
Schenken statt vererben – mit System und Weitblick
Ein oft unterschätzter Hebel zur Steuerminimierung ist das Schenken zu Lebzeiten. Vielen meiner Mandanten war zu Beginn unserer Zusammenarbeit gar nicht bewusst, dass jedes Kind pro Elternteil derzeit EUR 400.000 steuerfreierhalten kann – und das alle zehn Jahre erneut.
Ein Beispiel aus der Praxis:
Ein Unternehmer aus dem Allgäu, der mich als Estate Planner beauftragte, hatte eine vermietete Immobilie mit einem Marktwert von EUR 2,4 Millionen. Durch eine gezielte Aufteilung in mehrere Schenkungen im Abstand von jeweils zehn Jahren auf seine beiden Kinder gelang es, das gesamte Objekt steuerfrei zu übertragen, ohne dass er auf seine Mieteinnahmen verzichten musste. So wurde das Vermögen langfristig gesichert, und gleichzeitig entstand kein steuerlicher Druck, weder für ihn noch für die nächste Generation.
Nießbrauch, Vermögensschaukel & Familiengesellschaft – kein Platz für Do-it-yourself
Vieles ist möglich – aber eben nicht ohne fundiertes Wissen und eine professionelle Umsetzung. Konstruktionen wie die Vermögensschaukel, bei der Vermögenswerte innerhalb der Familie zunächst übertragen, dann rückübertragen und erneut geschenkt werden, bieten großes Potenzial. Doch sie erfordern exakte Planung und rechtssichere Ausführung.
Ein weiteres Fallbeispiel:
Eine meiner Mandantinnen, Eigentümerin mehrerer Mietobjekte, wollte diese frühzeitig an ihre Enkel weitergeben, ohne ihre monatlichen Einnahmen zu verlieren. Mit einem Nießbrauchvorbehalt haben wir den steuerlichen Wert der Immobilien erheblich gesenkt und gleichzeitig ihre Einkünfte aus den Objekten gesichert. Die Übertragung erfolgte schrittweise – steuerlich optimiert und liquiditätsschonend.
Familienvermögen erhalten – mit Strategie und Herz
Oft geht es nicht nur um Steuern. Viele meiner Kunden wünschen sich vor allem, dass Werte und Visionen innerhalb der Familie erhalten bleiben. Dafür kommen auch Modelle wie die Gründung einer Familiengesellschaft oder Stiftung in Frage.
Ein Unternehmer-Ehepaar, das ich begleite, entschied sich nach ausführlicher Analyse für eine Familiengesellschaft mbH, in die sowohl das operative Geschäft als auch Immobilienbesitz eingebracht wurden. So konnten wir eine geregelte Vermögensnachfolge schaffen, ohne die Firma zu zersplittern, und gleichzeitig flexible Entnahmeregeln für die Eltern sichern.
Achtung beim Berliner Testament – nicht mehr zeitgemäß bei größeren Vermögen
Lange war das sogenannte Berliner Testament die Standardlösung für Ehepaare. Doch insbesondere bei größeren Vermögen oder bei unternehmerischen Beteiligungen kann diese Variante steuerliche Nachteile bringen – denn die Freibeträge der Kinder bleiben zunächst ungenutzt.
In meiner Beratungspraxis empfehle ich dieses Modell heute nur noch selten. Stattdessen setzen wir auf individuelle Erbfolgeregelungen, z. B. durch Vor- und Nacherbschaft, Erbverzichtsverträge oder die Kombination mit Gesellschaftsrecht. So kann sichergestellt werden, dass nicht nur Steuern gespart, sondern auch familiäre Konflikte vermieden werden.
💡 Mein Fazit als Estate Planner:
Die richtige Nachfolgestrategie beginnt nicht mit dem Testament, sondern mit einem Gespräch. Es braucht keine Standardlösung, sondern ein Konzept, das zu Ihrer Lebenssituation passt – steuerlich, familiär und menschlich.
Ich habe bereits viele Kunden dabei unterstützt, ihr Vermögen vorausschauend, steueroptimiert und wertebasiert zu übertragen. Gerne begleite ich auch Sie auf diesem Weg – von der Analyse über die Strategie bis zur Umsetzung mit Notar und Steuerberater.
👉 Tipp: Warten Sie nicht zu lange. Die besten Gestaltungsmöglichkeiten haben wir nicht in der Krise, sondern in ruhigen Zeiten.
Schreibe einen Kommentar