Geldanlage für Kinder

In diesem Blogartikel finden Sie alles, was für die Geldanlage von Kindern wichtig ist, z.B.

  • Renditevergleich zwischen den unterschiedlichen Produkten
  • Link zur Aufzeichnung meines Online-Vortrags am 22.06.2021 Geldanlage für Kinder
  • Vergleich der Produkte zur Geldanlage für Kinder (Whitepaper zum Download)
  • Passende Banken und Versicherungen
  • Was ist besser: Geld auf den Namen des Kindes oder den eigenen anlegen?
  • Tipps zur Geldanlage

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Kehrt die Inflation zurück?

Anstieg Inflation

Die Inflation ist in Deutschland im Januar deutlich angestiegen

Seit der Einführung des Euros hat die Inflationsrate im Januar ihren stärksten Anstieg hingelegt. Besteht nun die Gefahr, dass die Preise – und auch die Zinsen – weiter steigen? Dieses Thema mit möglichen Auswirkungen für Ihr Vermögen werde ich heute näher vorstellen.

EZB lässt Notenpressen weiter laufen

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben die EZB und andere große internationale Zentralbanken die Notenpressen auf Höchsttouren laufen lassen und damit die Kapitalmärkte massiv mit Geld geflutet. Die Bilanz der EZB ist hierdurch um 50%, die der US-amerikanischen FED um über 75% gewachsen. Diese extreme Ausweitung der Geldmenge ruft Befürchtungen auf den Plan, dass die Inflationsrate in die Höhe schnellt.

Im Januar haben sich diese Bedenken bewahrheitet: die Inflationsrate stieg von -0,3% im Dezember 2020 auf +1,0% im Januar 2021 an. Dieser Wert wird dabei immer mit jenem vor 12 Monaten – und damit vor der Pandemie – verglichen. Hierauf zahlte z.B. der Wegfall der Mehrwertsteuersenkung und die Einführung der CO2-Abgabe ein. Bleibt der Ölpreis auf dem aktuellen Niveau, wäre dies im April (wieder verglichen mit dem Vorjahresmonat) eine Preissteigerung um 125%. Durch diese und auch andere Faktoren ist eine Inflationsrate von 3% in Deutschland in 2021 durchaus realistisch.

Ich denke nicht, dass die EZB auf diese einmaligen Effekte in besonderer Weise reagieren wird. Schließlich steckt Deutschland und die gesamte Eurozone in der schwersten Rezession der Nachkriegszeit. Durch eine Zinserhöhung (was das übliche Hausmittel auf eine steigende Inflation ist) würde die sich erholende Wirtschaft sofort wieder abgewürgt werden. Obendrein kämpfen Italien und andere Euro-Länder mit einer immensen Staatsverschuldung. Steigende Zinsen würden deren Haushalte so stark belasten, dass eine (oder mehrere) Staatspleiten nicht mehr anwendbar wären. Diese hätte weitaus verheerendere Folgen für uns alle als die griechische Staatsschuldenkrise vor 10 Jahren.


Haben Sie Fragen zu den Auswirkungen der Inflation auf Ihr Vermögen? Ich berate Sie gerne!


Demographischer Wandel könnte langfristig für höhere Inflation sorgen

Langfristig ist die Rückkehr von dauerhaft höheren Inflationsraten aber durchaus vorstellbar. Experten halten es für möglich, dass der demographische Wandel dazu beiträgt. Bekanntlich steigt die Lebenserwartung immer weiter an, gleichzeitig führen weniger Geburten zu einer sinkenden Bevölkerungszahl. Dies führt dazu, dass immer mehr Menschen länger im Ruhestand leben und gleichzeitig weniger Jüngere als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Aus volkswirtschaftlicher Sicht bedeutet dies sinkende Produktion bei fast gleichbleibender Nachfrage, woraus eine höhere Inflationsrate entstehen kann.

Auswirkungen für die Kapitalmärkte

Die Zinsen sind in den letzten Wochen – parallel zur Inflationsrate – angestiegen. So warf die, oft als Referenzzinssatz genannte, 10jährige deutsche Bundesanleihe im Dezember noch eine „Rendite“ von -0,64% ab, aktuell steht dieser Wert bei -0,28%. Weitere Steigerungen der Renditen an den Anleihemärkten sind in diesem unruhigen Umfeld durchaus möglich. Ich halte es aber kurzfristig für unrealistisch, dass dies von den Notenbanken durch Anhebung der Leitzinssätze noch weiter befeuert wird. Dies könnte ich mir nur vorstellen, sollte die Inflation zumindest mittelfristig auf dem aktuellen Niveau verbleiben.

Immobilienfinanzierer müssen folglich aktuell etwas mehr für neue Kredite bezahlen. Trotzdem sind die Zinssätze für Baufinanzierungen nach wie vor historisch niedrig. Wer sich über eine ansteigende Inflation sorgt, sollte anstehende Darlehensverlängerungen nicht auf die lange Bank schieben sondern das Thema zeitnah angehen. Dies macht bei auslaufenden Zinsbindungen von bis in 36 Monaten Sinn.

Die Aktienmärkte reagierten auf den Anstieg der Preisrate Ende Januar verschnupft und verloren z.T. 5%, erholten sich mittlerweile wieder rund um das Allzeithoch. Schließlich zählen Aktien – ähnlich wie Immobilien und Edelmetalle – als Sachwerte zu den besten Investments als Inflationsschutz. Es kann bedingt durch diese hohen Kurse zwar immer wieder zu Rücksetzern kommen, langfristig gibt es aktuell jedoch wenig Alternativen zu den Dividendentiteln.

Corona-Virus lässt Börsen zittern

Aktienmärkte verlieren deutlich

Die weltweite Corona-Pandemie lässt die internationalen Börsen in die Tiefe rauschen. So verlor der deutsche DAX30 knapp 2.000 Punkte oder fast 15% seines Wertes binnen Wochenfrist. Dies ist der höchste Verlust seit der Griechenland-Krise im Jahr 2011. Der Euro Stoxx 50 – die 50 größten europäischen Dividendentitel – sind mit einem Verlust von knapp 14% seit letztem Freitag ebenfalls tiefrot. Der Blick in die USA oder Asien zeigen ähnlich dramatische Bilder.
Der amerikanische Anleihenmarkt zeigt neue Niedrigzinsen in noch nie dagewesene Dimension. So bietet die 10jährige US-Staatsanleihe nur noch einen Zins von 1,35% p.a. Dies spiegelt nicht unbedingt die Aussagen von US-Präsident Trump wieder, der die amerikanische Wirtschaft als sehr stabil ansieht. In Europa zeichnet sich bei den Zinsmärkten ein ähnliches Bild ab. Trotz Negativzinsen kaufen Anleger schon seit gut zwei Wochen wieder verstärkt deutsche Bundesanleihen. Die 10-jährige Bundesanleihe weist aktuell eine Negativrendite von -0,56% aus, vor 14 Tagen waren dies noch -0,39% gewesen. Selbst das klamme Griechenland bezahlt für Anleihen mit gleichen Laufzeit nur noch 1,20% Rendite (11.02.2020: 1,62%).
Gold verteuert sich bereits seit Dezember um gut 12%. In den letzten Tagen gab es hier jedoch einige kleinere Gewinnmitnahmen. Silber hingegen verzeichnet im gleichen Zeitraum nur ein Plus von 4%, das Edelmetall gab in dieser Woche deutlich nach, was auf eine sinkende industrielle Nachfrage eben aufgrund der Corona-Pandemie zurückzuführen ist.

Wirtschaftlicher Hintergrund

Die Börsen nehmen vermutete wirtschaftliche Entwicklungen vorweg und reagieren mit entsprechenden Kursbewegungen. Durch die immer stärkere Ausbreitung des Corona-Virus reagieren Staaten und Unternehmen zunehmend mit Vorsichtsmaßnahmen. Dies zeigt sich daran, dass ganzen Ortschaften unter Quarantäne gestellt werden, Unternehmen die Produktion einstellen oder Geschäftsreisen verbieten, Messen werden abgesagt oder Produktions-wichtige Wirtschaftsgüter werden nicht mehr transportiert.

Dies alles wird das Wirschaftswachstums schwächen, womöglich sogar zu einem Rückgang führen. In Kombination damit, dass die wirtschaftliche Situation – nach über 10 starken Jahren des Wachstums – ohnehin schon angeschlagen ist und immer mehr Zeichen auf Rezession stehen. Ich hatte hierauf schon mehrfach hingewiesen. Die Aktien- und Anleihenmärkte kannten in der letzten Dekade nur noch eine Richtung – nach oben. Diese Steigerungen standen schon lange nicht mehr im Einklang mit der volkswirtschaftlichen Situation. Zumindest bei Aktien ist das Corona-Virus nun die Nadel, die den aufgeblähten Ballon zum platzen bringt.

Was bedeutet dies für Ihre Finanzen?

Solch heftige Kursrückgänge haben wir seit der Griechenland-Krise nicht mehr gesehen. Die Medien berichten intensiv über die Situation, Anleger sind zunehmend verunsichert. Sehen wir uns an, wie sich dies auf die einzelnen Anlageklassen auswirken kann:

Aktien

Langfristig betrachtet sind Aktien die ertragreichste Anlageform, die aber – wie aktuell zu sehen – mit hohen Schwankungen verbunden sein können. Wer freie Liquidität, sowie die nötige Risikobereitschaft und -tragfähigkeit hat, kann die Kursrückgänge nutzen, um in kleineren Tranchen günstiger nachzukaufen. Auf keinen Fall jedoch mit größeren Summen, da aufgrund einer möglichen Rezession noch mit weiteren Rücksetzern gerechnet werden muss. Meine Kunden und Leser wissen, dass ich ein großer Fan von Sparplänen bin (auch bei größeren Anlagebeträgen). Bei diesem langfristigen Vermögensaufbau stellt sich nicht die Frage nach dem günstigsten Einstiegskurs. Sie kaufen regelmäßig und nutzen so auch Kursrückgänge um billig nachzukaufen. Investieren Sie in Qualitätsaktien mit guter Dividendenrendite – zum Beispiel über günstige Exchange Traded Funds („ETFs“).

Anleihen

Fast schon irrational ist die Tatsache, dass bereits negativ verzinste Staatsanleihen weiterhin verstärkt gekauft werden. Daran ist auch die Angst der Anleger vor einem noch schlimmeren Szenario klar abzulesen. Da immer mehr Banken auch Privatanlegern Negativzinsen verrechnen, werden z.B. Bundesanleihen als das kleinere Übel angesehen. Ich habe schon mehrfach darüber berichtet, dass hierdurch auch Negativverzinsungen auf Konten von über -1% oder -2% üblich werden können.

Ich warne ausdrücklich wiederholt vor Unternehmensanleihen schlechterer Bonität. Diese wurden in den letzten Jahren – auch aus Alternativlosigkeit an einigermaßen erträglichen Anlagen – massiv von Banken verkauft. Auch in Deutschland gibt es „Zombie-Unternehmen“, die aufgrund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten in einem normalen Zinsumfeld schon längst Pleite wären. Das billige Geld hilft ihnen (wie auch vielen Staaten) zu überleben. Sollte nun jedoch eine Rezession einsetzen, können diese Unternehmen womöglich auch nicht mehr durch die massiven Anleihen-Kauf-Programme der Europäischen Zentralbank gerettet werden.

Währungen

Ich stehe dem Euro aufgrund der hohen Staatsverschuldungen skeptischer denn je gegenüber. Daher ist es empfehlungswert auch in Währungen von Staaten zu investieren, deren Schulden deutlich niedriger und auf einem wirtschaftlich gesunden Niveau sind. Hierzu zähle ich die norwegische Krone, den Neuseeland-Dollar oder auch den Schweizer Franken. Aber Achtung: auch diese Währungen können an Wert verlieren, mischen Sie Fremdwährungsanlagen deshalb nur selektiv bei!

Immobilien

Meiner Meinung nach können sich die starken Preisanstiege der letzten Jahre nicht dauerhaft fortsetzen, Immobilienmärkte wie z.B. München sind für mich deutlich überhitzt. Im Falle einer Rezession kann es passieren, dass Menschen arbeitslos werden und deshalb Ihre Immobiliendarlehen nicht mehr zurückzahlen können (siehe mein Artikel vom 15.11.19). In diesem Fall wird die Bank das Haus oder die Wohnung verkaufen lassen, um mit dem Erlös den Kredit zu tilgen. Sollte dies in mehreren Fällen vorkommen, kann dies zu einem Preisrückgang führen. Im Extremfall droht ein Szenario wie 2007 in den USA, was letztendlich zur weltweiten Finanzkrise geführt hat.

Eine relativ sichere Anlage mit breiter Risikostreuung stellen für mich offene Immobilienfonds dar, die ohne große Wertschwankungen zumeist Rendite von 2% bis 3% p.a. erzielt haben.

Bei welchem Institut soll ich mein Geld anlegen?

Achten Sie weiterhin darauf, Ihre Kapitalanlage nur bei wirtschaftlich starken Banken oder Versicherung zu führen. Bleiben Sie nicht aus Bequemlichkeit bei Ihren bisherigen Produkten sondern hinterfragen Sie regelmäßig, welche Anlage die richtige für Sie ist. Als „sicherer Hafen“ empfehle ich Banken oder Versicherungen aus der Schweiz und aus Liechtenstein. Viele Institute stehen dort – genau so wie die beiden Staaten – wirtschaftlich stabiler als heimische Anbieter.

Fazit

„Keep calm and carry on“ – dieser oft verwendete britische Spruch aus dem 2. Weltkrieg hat nichts an Bedeutung verloren. Wir durchleben eine kritische Phase, was jedoch regelmäßig vorkommt. Der deutliche Rückgang an den Aktienmärkten war längst überfällig und ist – langfristig betrachtet – eine Möglichkeit, günstiger zu investieren. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Corona-Virus weiter ausbreitet und welche Auswirkungen für die Wirtschaft daraus erfolgen. Solche Krisensituation wird es immer wieder geben. Bleiben Sie daher aufmerksam und entwickeln Sie eine für Ihre Situation angemessene Strategie zum Schutz Ihres Vermögens.

Als freier und unabhängiger Finanzberater bin ich gerne Ihr Ansprechpartner und berate Sie in allen Fragen rund um das Thema Geld. Probieren Sie es doch einmal aus und kommen Sie auf eine Tasse Kaffee oder Tee zu einem für Sie unverbindlichen Kennlerngespräch in meine Finanzboutique. Ich freue mich auf Sie! Oder kommen Sie zu einem meiner Vorträge in den nächsten Wochen – ich werde dabei speziell auf die aktuelle Situation eingehen.

 

 

 

 

 

China im Ausnahmezustand – Brechen die globalen Lieferketten bald zusammen?

Ein großer Teil der chinesischen Wirtschaft steht still und die weltweiten Lieferketten drohen abzureißen. Das Coronavirus breitet sich bis dato weiter exponentiell aus und langsam stellt sich nicht mehr die Frage, ob, sondern nur noch wann das Virus die Blasenmärkte anstechen wird. Offiziell sollen sich weltweit 37.592 Menschen mit dem Virus infiziert haben und 814 sollen daran gestorben sein.

Versehentlich geleakte Zahlen seitens der Regierung zeigten vor einer Woche, dass die Infektionen und Tode etwa zehnmal höher sind, als sie offiziell ausgewiesen werden. Dieses Regierungs-Leak passt zu den Insiderinformationen des bekannten chinesischen Milliardärs und Regimeflüchtlings Guo Wengui. So sollen bereits 1,5 Millionen Menschen positiv auf den Virus getestet und 50.000 an dem Virus verstorben sein. Allein in Wuhan wären in den letzten 17 Tagen täglich 1.200 Leichen eingeäschert worden. Dies würde erklären, warum die chinesische Quarantänezone über das Wochenende auf 400 Millionen Chinesen ausgeweitet wurde, womit fast ein Drittel Chinas aktuell unter Hausarrest steht und die Wirtschaft in diesem riesigen Gebiet zum Stillstand gekommen ist. Viele Familien ohne Rücklagen und Vorräte leiden unter dieser Quarantäne, weshalb das Regime Unruhen fürchtet und alles daransetzt, den Ausbruch einzudämmen.

Einige internationale Konzerne planten in der kommenden Woche ihre Produktion wieder hochzufahren, doch ist dies nach der neuerlichen Eskalation äußerst fraglich. Das Industriezentrum Shenzhen sowie sieben der acht größten Häfen Chinas wurden abgeriegelt, womit die weltweiten Liefer- und Wertschöpfungsketten zum Erliegen kommen werden, wenn die Produktion nicht bald wieder aufgenommen werden kann. China ist Deutschlands wichtigster Handelspartner mit 5.000 Unternehmen vor Ort und drittwichtigster Exportmarkt. Viele deutsche Unternehmen sind auf die Produkte und Halbfertigerzeugnisse aus China angewiesen. Ohne diese Erzeugnisse stehen die Bänder still und wir importieren die Rezession nach Deutschland. Zwei Drittel der Lieferketten von China nach Japan sind bereits abgebrochen. Mit Fiat-Chrysler erwägt der erste Autohersteller die Produktion in ganz Europa wegen fehlender Teile zu stoppen. Die weltweiten Frachtraten waren zuletzt wegen der Konjunkturabkühlung bereits eingebrochen, doch das Virus könnte den Welthandel jetzt zusätzlich massiv treffen.

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt produziert mittlerweile 17 % der Weltwirtschaftsleistung, während es zu Zeiten der Sars-Epidemie nur 4 % waren. JP Morgan hat die Wachstumsprognose Chinas für das erste Quartal von 6,3 % auf 1 % reduziert, doch angesichts der neuerlichen Eskalation wird die chinesische Wirtschaft im ersten Quartal sehr wahrscheinlich schrumpfen. Gelingt die Eindämmung des Virus, dann ist im zweiten Quartal ein Nachholeffekt und eine Normalisierung des internationalen Handels zu erwarten. Entwickelt sich der Ausbruch hingegen zur Pandemie, dann wird das Coronavirus eine weltweite Rezession und Stagflation auslösen.

Das Coronavirus stellt SARS bei weitem in den Schatten und ist mehr mit der Spanischen Grippe von 1918 zu vergleichen. Im Skiort Les Contamines-Montjoie in den französischen Alpen sind fünf weitere Infektionen mit dem Coronavirus festgestellt worden. Aufgrund der langen Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen ist es wahrscheinlich, dass sich das Virus der fünf Urlauber aus England dort verbreitet hat, weshalb die Situation heikel ist. In Hong Kong hat sich eine neunköpfige Familie mit dem Virus infiziert, nachdem sie sich ein Barbecue Essen geteilt hatten, was die Übertragungswege infrage stellt. In Deutschland wurde nun festgestellt, dass das Virus bis zu neun Tage auf feuchtkalten Oberflächen überleben kann, was eine weitere Übertragungsgefahr darstellt.

Im besten Fall wird der Ausbruch mindestens mittelfristig deutliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben. Im schlimmsten Fall wird das Virus die Blasen anstechen und eine weltweite Rezession auslösen, worauf die Notenbanken die Märkte mit Liquidität fluten werden. Peking unternimmt aktuell alles in seiner Macht Stehende, um die Aktienmärkte künstlich zu stützen und so einen Zusammenbruch des „Vermögenseffekts“ und der Anlegerstimmung zu vermeiden, was sonst eine Rezession befeuern würde. Chinas Notenbank injiziert bereits Rekordliquiditätsspritzen und die anderen Notenbanken werden ihre QE-Programme ausweiten oder neue auflegen, sobald der Zusammenbruch der Lieferketten die Rezession im Westen erzwingt.

In Europa und in den USA wird das Virus heruntergespielt. Die Desinformationskampagne läuft auf Hochtouren, um Panik in der Bevölkerung zu vermeiden, was den Regierungen Zeit zum Handeln gibt und die Märkte stützt. 400 Millionen Menschen unter Quarantäne und ein Abbruch der Lieferketten kündigen einen globalen Schock an, weshalb man sich jetzt richtig an den Märkten positionieren muss und für den Worst Case vorsorgen sollte, falls es auch bei uns zu Quarantänezonen kommen sollte. Selbst im Best Case Szenario werden die Notenbanken mit dem Drucken von Geld reagieren müssen und im Worst Case Szenario noch viel mehr Papiergeld drucken. Dies wird allen voran den Gold- und den Silberpreis diametral gegensätzlich zur Abwertung der Fiat-Währungen steigen lassen.

Ein Gastkommentar von Markus Blaschzok – dem Chefökonomen unseres Edelmetall-Partners SOLIT (11.02.2020)

EZB-Chef Draghi hinterlässt ein Desaster

Mario Draghi ist der erste EZB-Chef, der nie die Zinsen angehoben, sondern sie stattdessen immer tiefer in den Strafzinsbereich gedrückt hat. Unter seiner designierten Nachfolgerin Christine Lagarde dürfte alles noch viel schlimmer werden, während die Fed dem „Vorbild“ der EZB folgen dürfte. Daher verbessern sich die ohnehin Aussichten für Gold und andere Edelmetalle immer weiter.

Brexit-Drama und kein Ende: Nachdem das britische Parlament am vergangenen Samstag, den 19.10.2019, die Entscheidung über das neue EU-Austrittsabkommen verschoben hat, bis das Gesetz zur Ratifizierung des Vertrags unter Dach und Fach ist, hat Premierminister Boris Johnson zähneknirschend bei der EU eine Verschiebung des Brexit-Termins beantragen müssen. Die Maßnahmen des Parlaments sind mehr als nachvollziehbar, befürchtet es doch zu Recht, dass Johnson weiterhin einen ungeregelten Brexit anstreben dürfte.

Johnson will sich weiterhin für einen pünktlichen Brexit zum 31. Oktober einsetzen und daher in dieser Woche das Gesetz zur Ratifizierung des Abkommens einbringen, es könnte innerhalb weniger Tage die entscheidenden parlamentarischen Hürden nehmen. Trotz der anhaltenden Unsicherheit steigen allerdings die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen zum Start in die neue Woche bis auf knapp unter 1,8 Prozent. Dennoch ist der Goldpreis mit knapp 1.500 Dollar je Unze stabil.

Mini-Deal wird für keine Belebung der Weltwirtschaft sorgen

Ein noch viel größeres Problem für die Weltwirtschaft als der Brexit bleibt allerdings der Handelskrieg zwischen den USA und China. Entgegen der Behauptung von US-Präsident Donald Trump hat er zuletzt keinen „substanziellen Phase-1-Deal“, sondern nur einen Mini-Deal mit China geschlossen. Daher haben viele Experten unisono geschrieben, dass sich in dem unsicheren Umfeld die weltweiten Unternehmen weiterhin mit Investitionen zurückhalten dürften, weshalb das Risiko einer weltweiten Rezession von Tag zu Tag zunimmt. Sie liegt vor, wenn das Wachstum der Weltwirtschaft auf weniger als zwei Prozent zurückgeht.

Entsprechend trüben sich damit auch die Perspektiven für die US-Wirtschaft immer weiter ein – wie soll es auch anders sein? Wenn der Rest der Weltwirtschaft schwach ist, dämpft das unweigerlich die Nachfrage nach US-Produkten. Umso wichtiger sind daher die weiteren Maßnahmen der US-Notenbank.

Sie hat am 15. Oktober ein neues massives Gelddruckprogramm gestartet, während es für viele Investoren ausgemachte Sache ist, dass die Fed bei der nächsten Sitzung am 30. Oktober die Zinsen erneut um 25 Basispunkte auf dann 1,5 bis 1,75 Prozent senken dürfte. Das wäre die dritte Reduktion innerhalb von lediglich drei Monaten – und das, obwohl die Wirtschaft laut Fed-Chef Jay Powell angeblich „solide“ läuft.

Zinsen für zehnjährige US-Anleihen im Auge behalten

Demnach kauft die Fed für 60 Mrd. Dollar pro Monat sogenannte T-Bills, also Staatsanleihen mit einer Laufzeit von maximal einem Jahr. Um es klar zu sagen: Das ist einmal mehr nichts anderes als die Monetarisierung von Staatsschulden, die Fed finanziert also die Schuldensause mit der Notenpresse. Durch das massive Gelddrucken will die Fed einen deutlichen Zinsanstieg verhindern. Er wäre angesichts einer explodierenden Staatsverschuldung von rund 1,5 Billionen Dollar pro Jahr bei einem ohnehin riesigen Schuldenberg von zuletzt rekordhohen 22,9 Billionen Dollar – das sind horrende 107,3 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung – mehr als gerechtfertigt.

Bislang gehen Investoren davon aus, dass die bevorstehende Geldschwemme ebenso wie die vorherigen drei QE-Gelddruckrunden die US-Wirtschaft ankurbeln könnte, weshalb die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen auch diesmal steigen und damit eine Belebung der US-Wirtschaft widerspiegeln sollen. Umso wichtiger ist es, die Zinsen genau im Auge zu behalten. Weil es diesmal im Gegensatz zu den früheren QE-Gelddruckrunden aber einen Handelskrieg gibt, dürfte es trotz der neuen Dollar-Schwemme zu keiner Belebung der US-Wirtschaft kommen, weshalb die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen schon bald kräftig nach unten drehen und die Rekordtiefs in Angriff nehmen sollten. Das dürfte für kräftigen Verkaufsdruck bei S&P500 und DAX sorgen.

Allerdings wäre das ein noch besseres Umfeld für Gold, weil die sinkenden Zinsen in den USA auch jene im Rest der Welt nach unten drücken sollten. Dabei würde das Volumen weltweiter Anleihen mit Strafzinsen von zuletzt umgerechnet rund 14 Billionen Dollar in Richtung des Rekordhochs von 17 Billionen steigen. Umso wichtiger ist daher der Besitz von physischem Gold, denn damit kann man Strafzinsen umgehen. Hierzu bieten sich der Sicherkauf zum direkten Bezug von Edelmetallen sowie das Edelmetalldepot zur Verwahrung im Zollfreilager in der Schweiz an. Letztere Variante ist ebenfalls als Sparplan erhältlich.

Draghi hinterlässt ein verheerendes Erbe

Ein noch viel schlimmer Gelddrucker als die Fed ist EZB-Chef Mario Draghi, was zu Recht für Wut und Verzweiflung bei den deutschen Sparern sorgt. Unter seiner achtjährigen Ägide ist durch das gigantische Gelddrucken und die mehrjährigen Kredite an die angeschlagenen Banken die Bilanzsumme der EZB auf den Rekord von 4,7 Billionen Euro explodiert – das sind horrende 40,6 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung der Eurozone, im Vergleich zu „nur“ 18,5 Prozent für die Fed.

Durch Draghis Strafzinsen wird unser Finanz- und Wirtschaftssystem völlig ad absurdum geführt. Strafzinsen bedeuten, dass Geld keinen Wert hat – welcher Irrwitz! Der einzige Sinn des jahrelangen Gelddruckens der EZB war es, ist es und wird es künftig sein, die Zinsen für hochverschuldete Staaten wie Italien und Griechenland, aber auch Frankreich und Spanien, in den Keller zu drücken und so die dortige Schuldensause am Laufen zu halten.

Die Folge dieser Politik: Zuletzt lagen die Zinsen für zehnjährige italienische Anleihen mit knapp unter 1,0 Prozent in der Nähe des Rekordtiefs, obwohl die Schulden mit horrenden 138 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung auf das höchste Niveau seit 1924 gestiegen sind. In dem Umfeld sind die Zinsen für zehnjährige griechische Anleihen zuletzt auf das Rekordtief von 1,3 Prozent zurückgegangen – unglaublich! Zuletzt hat Draghi einmal mehr gefordert, dass die Länder der Eurozone Fiskalprogramme auflegen sollten – also noch mehr Schulden als ohnehin machen sollten – um die Wirtschaft anzukurbeln. Welcher Irrwitz! Das gigantische Problem der viel zu hohen Schulden soll „gelöst“ werden, indem die Länder noch mehr Schulden machen.

Am Ende werden sie allerdings einmal mehr nur ein konjunkturelles Strohfeuer auslösen, vielmehr werden die Schulden nicht nur nominell, sondern auch im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung höher sein als zuvor. Daher müssen die Strafzinsen anschließend noch tiefer in den Keller gedrückt werden, um zu verhindern, dass das gigantische Schuldenhaus zusammenbricht.

Lagarde wird für noch mehr Strafzinsen sorgen

Mancher Sparer könnte sich daher glatt freuen, dass die nächste EZB-Sitzung am kommenden Donnerstag, 24. Oktober die letzte unter Draghis Führung sein wird, ehe er Anfang November von seiner designierten Nachfolgerin Christine Lagarde abgelöst wird. Das Problem ist, dass Lagarde ebenso wie Draghi eine Anhängerin von Strafzinsen ist und daher seine Politik in den nächsten Jahren konsequent fortsetzen dürfte.

Umso besser wird das Umfeld für Gold, zumal ich weiterhin der festen Überzeugung bin, dass die Fed in der nächsten Rezession ebenfalls Strafzinsen einführen dürfte und noch viel mehr Geld drucken wird als derzeit. Je mehr Strafzinsen es allerdings weltweit geben wird, umso unentbehrlicher wird der Besitz von physischem Gold sein. Jetzt ist die Zeit, um Ihre Goldbestände weiter aufzustocken.

Ein Gastbeitrag von Edmont Haig / Solit Gruppe.

Gold – soll ich jetzt noch kaufen?

Edelmetalle

Edelmetalle sind zur Risikoabsicherung gut geeignet

Lohnt sich noch ein Kauf von Gold?

Der Preis für eine Feinunze Gold hat sich in den letzten zwölf Monaten um gut 25% auf über US Dollar 1.500 verteuert. Der Kurs hat damit ein 6-Jahres-Hoch erreicht. Auch andere Edelmetalle wie Silber stiegen zuletzt stark im Kurs an. Viele Anleger stellen sich die Frage, ob Sie jetzt noch Gold kaufen sollen. Als Gründe für den Kursanstieg nennen Experten die schlechteren Konjunkturaussichten und auch internationale Spannungen, wie die US-Zölle. Auch schon in der Vergangenheit zeigten sich unsichere Phasen als Kurstreiber für das Edelmetall. Dies lässt sich z.B. in der Finanzkrise 2008 oder bei den Spannungen zwischen den USA und Nordkorea ableiten.

Niedrige Zinsen erhöhen Nachfrage

Die US-Notenbank „FED“ schloss zuletzt weitere Zinssenkungen nicht mehr aus. Dies sorgte für eine starke Nachfrage für Gold. Sinkende Zinsen in den USA machen Anlagen in US Dollar uninteressanter. Vor 18 Monaten mussten EUR 1,25 für einen US Dollar bezahlt werden, aktuell kostet er nur noch EUR 1,10. Genau das Gegenteil gilt für den ebenfalls in Dollar gehandelten Goldkurs, der durch die Schwäche der Währung an Attraktivität gewinnt. Fällt der Kurs der US-Währung steigt die Nachfrage nach Gold zumeist an.

Soll Gold jetzt noch gekauft werden?

Gold hat den Vorteil, dass es zumeist eine unterschiedliche Kursentwicklung zu anderen Anlageklassen hat, im Banken-Deutsch auch „negative Korrelation“ genannt. Gerade in Krisenzeiten gilt es als sicherer Hafen und steigt dann an, so wie in den letzten Monaten. Es gehört deshalb – Zusammen mit anderen Edelmetallen – als Beimischung in jede gute Vermögensstruktur. Die Betonung liegt hier auf Beimischung, mehr als 10% des Gesamtvermögens in Edelmetallen zu investieren ist nicht sinnvoll. Ein Teil davon sollte als Vorsorge für akute Krisensituation auch sicher zuhause verwahrt werden.

Edelmetalle als Versicherung für Krisenszenarien

Wir vergleichen Edelmetalle gerne mit einer Versicherung. Sie kaufen Barren oder Münzen vor dem Hintergrund, dass Krisen an den Finanzmärkten auftreten könnten. Tritt dieses Ereignis ein, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Kurs der Edelmetalle steigt. Im Umkehrschluss verzichten Sie auf Erträge aus der Anlage, wie z.B. Zinsen oder Dividenden. Dieser Verzicht ist quasi eine Versicherungsprämie.

Zum Vergleich: Wenn Sie eine Risikolebensversicherung abschließen, versichern Sie Ihr Leben. Sie bezahlen Prämien an die Versicherung, im Falle Ihres Todes erhalten Ihre Angehörigen die Versicherungssumme ausbezahlt. Falls Sie nicht sterben, sind die Prämien verloren, aber Sie selbst sind Ihrer Familie – rein betriebswirtschaftlich gesehen – als Einkommensquelle erhalten geblieben.

Edelmetalle dienen hingegen als Versicherung gegenüber großen wirtschaftlichen Krisen. Natürlich sind noch viele andere Faktoren für die Kursentwicklung verantwortlich, wie z.B. die Nachfrage der Industrie oder die Entwicklung von neuen, kostengünstigeren Fördertechniken.

Mythos Gold

Um Gold ranken sich unzählige Mythen, die mitunter ihre Berechtigung haben, z.T. aber auch eher ins Reich der Sagen gehören. Fakt ist, dass der Preis pro Goldunze seit Beginn der 2000er Jahre von unter 400 US Dollar bis 2012 auf über 1.800 US Dollar anstieg, wozu natürlich die Finanzkrise 2008 ihren deutlichen Beitrag geleistet hat. Daran ist der Vorteil in Krisenzeiten abzulesen. In den Jahren bis 2015 ging der Kurs jedoch auf 1.050 US Dollar zurück. Aktuell (22.08.2019) notiert er bei 1.500 US Dollar. Dies zeigt, dass Einmalanlagen auch mitunter heftig an Wert verlieren können. Anleger sollten daher auch prüfen, ob Sie nicht besser regelmäßig in Form eines Sparplans kaufen. Steigt der Kurs an, sind sie bereits mit kleineren Beträgen investiert. Fällt der Kurs können die folgenden Raten günstiger nachgekauft werden.

Zu beachten ist dabei, dass Gold in US Dollar notiert und dessen Wertentwicklung auch Einfluss auf den Stand Ihres Goldinvestments hat. Wobei auch ergänzt werden muss, dass bei einem schwachen Dollarkurs Goldkäufe durchaus zunehmen und der Goldpreis hierdurch steigt.

Jetzt noch Gold kaufen

Viele Anleger fragen sich, ob Sie jetzt noch Gold kaufen sollen.

Unterschiedliche Formen für den Goldkauf

Für den Erwerb von Goldbarren oder -münzen stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung.

Physischer Kauf von Gold

Der Klassiker ist der direkte Erwerb von Gold, das zuhause (hoffentlich) sicher im Tresor verwahrt wird. Diese Variante bietet den großen Vorteil, dass der Eigentümer direkten Zugriff auf das Edelmetall hat. In Krisenzeiten, in den womöglich kein Zugriff auf ein Bankschließfach geschweige denn Wertpapiere in einem Edelmetalldepot möglich ist, steht hier die direkte Verwendung frei. Nachteilig ist das erhöhte Sicherheitsrisiko.

Ein weiterer Vorteil ist, dass bei Verkauf von physischem Gold (also Münzen oder Barren) nach einer Haltedauer von mindestens zwölf Monaten keine Abgeltungsteuer anfällt. Mehrwertsteuer fällt beim Kauf von physischem Gold ebenfalls nicht an, sofern dieses einen sehr hohen Reinheitsgrad aufweist. Bei Wertpapieren auf Gold (z.B. Goldfonds oder –zertfikate, Goldminenaktien) fällt zumeist die Abgeltungsteuer an.

Verwahrung im Sicherlager

Als Alternative zur direkten Verwahrung stellt ist Gold in einem Sicherlager zu kaufen und auch dort verwahren zu lassen. Dieses kann in Deutschland liegen. Aus Gründen der geopolitischen Risikostreuung bieten sich aber die Verwahrung im Ausland an, die Schweiz oder Kanada sind hierfür gut geeignet. Die Sicherheit ist natürlich ungleich höher als zuhause, wofür allerdings auch zusätzliche Kosten entstehen. Edelmetallbestände aus Sicherlagern können auch ausgeliefert werden.

Verwahrung im Depot

Eine der preisgünstigsten Varianten um Gold zu kaufen führt über die Börse. Hierfür bietet sich z.B. das „Xetra-Gold“ an, ein Produkt der Deutschen Börse AG in Form einer Inhaberschuldverschreibung. Dies ist eine effiziente Form des Gold-Investments, die Sie einfach über die Handelsplattform Xetra, dem Computerhandel der Deutschen Börse, kaufen können. Die Liquidität ist sehr hoch, Transaktionen können i.d.R. sofort durchgeführt werden. Der Kurs entspricht im Wesentlichen dem tatsächlichen Goldpreis, hier allerdings bezogen auf ein Gramm und notiert in Euro. Eine beliebte Alternative ist das „Euwax-Gold“ der Börse Stuttgart.

Zwischen An- und Verkaufskurs liegt nur eine geringe Spanne (i.d.R. 0,1% bis 1,0%) und Sie bezahlen die Wertpapier-Kaufgebühren Ihrer Bank und ggf. deren Depotgebühren. Management- oder Verwaltungskosten seitens der Börse fallen nicht an. Die Börse kauft mit dem Erlös der Emission physisches Gold und hinterlegt dieses im Tresor einer Tochtergesellschaft in Frankfurt. Aktuell sind dort über 160 Tonnen Gold gelagert. Sie haben einen Auslieferungsanspruch des Goldes gegen die Börse, wofür allerdings Gebühren anfallen. Seit 2007 sind über 900 Auslieferungen mit insgesamt über 4 Tonnen erfolgt.

Ob dieser Auslieferungsanspruch in Krisenzeiten Bestand hat ist dahingestellt. Wer einfach vom steigenden Goldpreis profitieren möchte findet in dieser Anlageform eine preisgünstige Alternative. Der direkte Zugriff auf physisches Gold ist jedoch nur eingeschränkt möglich. Als Alternative zum Bankdepot bietet sich auch ein reines Edelmetalldepot bei einem Spezialisten an.

Steuerliche Regelung umstritten

Strittig ist bei Xetra-Gold noch die Anwendung der Abgeltungsteuer. Nach jüngster Rechtssprechung des Bundesfinanzhofs stellt dieses Produkt keine Finanzforderung, sondern einen Anspruch auf Auslieferung des Goldes dar. Daher kann Xetra-Gold – in steuerlicher Hinsicht – mit physischem Gold gleichgesetzt werden, weshalb keine Abgeltungsteuer beim Verkauf nach mindestens zwölf Monaten Haltedauer anfällt. Es ist allerdings noch offen, ob dies von der Finanzverwaltung dauerhaft für alle Anleger akzeptiert wird oder nur für Einzelfälle gilt. Manche Banken ziehen daher auch bei einem Verkauf nach zwölf Monaten die Abgeltungsteuer ab, andere tun dies nicht. Erkundigen Sie sich daher vor dem Kauf von Xetra-Gold bei Ihrer Bank über deren steuerliche Handhabung. Ggf. können Sie dann noch auf eine andere Bank ausweichen.

Auf Stückelung beim Kauf von Gold achten

Sofern Sie sich für den Kauf von physischem Gold entscheiden gibt es auch hier verschiedene Möglichkeiten, z.B. den Kauf über ein Edelmetalldepot. Sie kaufen hier Barren oder Münzen, diese werden jedoch nicht ausgeliefert, sondern in ein Depot eingebucht. Diese Variante können Sie bei Banken, aber auch Edelmetallhändlern, in Anspruch nehmen. Dafür bezahlen Sie die mit der Verwahrstelle vereinbarte Depotgebühr. Bei Bedarf können Sie sich die Edelmetalle ausliefern lassen, wofür jedoch – zumeist nicht unerhebliche – Gebühren anfallen. Eine weitere Möglichkeit ist eben die Verwahrung der Edelmetalle in einem Sicherheitslager, z.B. in der Schweiz oder in Kanada.

Edelmetalle sicher kaufen

Edelmetalle sollten Sie sich kaufen

Die Differenz zwischen An- und Verkaufskurs beträgt bei einem 1-Kilogramm-Goldbarren ca. 2%, bei einem 100-Gramm-Barren schon 3% und bei einem 1-Gramm-Barren fast 20 %! Bei einem Krügerrand (eine Unze) betragen die Kosten momentan 4%, bei der 1/10 Unze des Krügerrands hingegen schon über 12%.  Sie sehen, je kleiner die Münzen und Barren sind, umso höher ist die Vertriebsmarge.

Für uns sind diese Mini-Varianten reine Marketinggags, in einer Vermögensanlage haben sie nichts verloren. Es mag nett sein, diese als Geschenk übergeben zu können, allerdings sind dies auch sehr teure Geschenke, denn die Vertriebsmarge ist für Sie nach dem Kauf gleich als Verlust anzusehen. Wir raten auch davon ab, Edelmetalle in größerem Umfang ausliefern zu lassen. Zum einen entstehen hierfür wiederum Gebühren, zum anderen entsteht damit ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko. Zuhause aufbewahrt können Barren und Münzen verloren oder auch gestohlen werden. Gerade in letzter Zeit stieg die Zahl der Einbrüche an.

Fazit

Zur Risikostreuung können Gold oder andere Edelmetalle mit 5% (maximal 10%) in Ihrer Vermögensstrategie beigemischt werden. Dies allerdings nur, wenn Sie einen langfristigen Anlagehorizont (mindestens zehn Jahre) haben und diesen Teil Ihres Vermögens nicht für den Lebensunterhalt oder für Anschaffungen benötigen. Die Frage, ob der sich der zuletzt starke Anstieg des Goldpreises langfristig fortsetzt lässt sich nicht seriös beantworten. Wir empfehlen deshalb auch Sparpläne (in entsprechender Höhe) für Goldkäufe zu nutzen. Bei einem weiteren Preisanstieg sind Anleger gleich mit von der Partie, bei Rücksetzern wird ratierlich günstiger nachgekauft. Wenn Sie einmalig Gold kaufen möchten bieten sich Edelmetalldepots oder Sicherlager an.

Bei Fragen rund um Investments in Gold oder andere Edelmetalle sind wir gerne für Sie da!

Die Finanzboutique GmbH, Westendstraße 9, 87439 Kempten, Telefon: 0831 20691570

Haben Sie Fragen? Ich berate Sie gerne – nehmen Sie mit Kontakt mit mir auf.

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Bild von Florian Herfurth 

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